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Das is ein Bestimmungsschlüssel für die in Österreich heimischen und häufig im Freiland
kultivierten Gehölze. Während die heimischen Arten leicht einem Bestimmungsbuch zu entnehmen
sind (FISCHER et al. 2008) konnte für die im Freiland kultivierten Gehölze auf eigene Erfahrungen
in Ost- und Südösterreich zurückgegriffen werden. Für die Auswahl seltener gepflanzter Bäume
und Sträucher wurden Gehölzfloren für die temperate Zone Mitteleuropas (MEYER et al. 1994,
ROHLOFF & BÄRTELS 1996, C. SCHNEIDER 1904-06) herangezogen. Um die Häufigkeit
einzelner Arten besser abschätzen zu können bzw. das derzeitige Angebot besser zu überblicken,
wurden auch die online-Kataloge größerer Anbieter (Praskac, Ecker-Eckhofen, Loidl) konsultiert.
Aus diesen Informationen wurde in mehreren Durchgänge eine Liste von 595 Taxa – von dem
Boden anliegenden Teppichsträuchern wie der Quendel-Weide bis zum Echten Mammutbaum aus
Nordamerika, der in seiner Heimat bis über 80 Meter Höhe erreicht - erstellt. Ein vorläufiger
Schlüssel wurde im Frühjahr 2011 mit Hilfe des Programmes FRIDA (MARTELLOS 2010, NIMIS
& VIGNES LEBBE 2010) und der Datenbank morpho- anatomischer Merkmale von Gefäßpflanzen
aus dem Projekt Dryades der Universität Trieste geschafft. Diese Schlüssel wurde in der
Vegetationsperiode 2011 unter Überprüfung eines Großteils der Merkmale sowohl an lebenden
Pflanzen im Botanischen Garten der Universität Graz bzw. in Parkanlagen der Stadt als auch an
getrocknetem Material im Herbarium des Institutes für Pflanzenwissenschaften der Universität Graz
(GZU) optimiert. In schwierigen Fällen wurden zur Kontrolle auch neueste Florenwerke, die große
Teile der temperaten Zone der nördlichen Halbkugel abdecken (Flora of China, Flora of North
America), in einzelnen Fällen auch Floren kleinerer Teilgebiete (RHOADS & BLOCK 2000)
herangezogen. Die oft große Anzahl von Kultivaren z.B. bei den Nadelgehölzgattungen
Chamaecyparis
(Scheinzypresse),
Cupressus
(Zypresse),
Thuja
(Lebensbaum),
Juniperus
(Wacholder),
Taxus
(Eibe) u.a. wurde nicht berücksichtigt, um die Benutzerinnen nicht
abzuschrecken. In den allermeisten Fällen führt der Bestimmungsgang bis zur Art, bei einzelnen
formenreichen Gattungen zu Artengruppen, z. B.
Rhododendron
(Azalee),
Cotoneaster
(Zwergmispel),
Malus
(Apfel),
Rosa
(Rose),
Rubus fruticosus
agg. (Brombeere). Der Schlüssel ist
in erster Linie zur Bestimmung blühender Pflanzen konzipiert. Bei der Dryades-Online-Version
kann eine Bestimmung allerdings auch ohne Blüten versucht werden. Zum Beispiel, wird in diesem
"Multi-Entry Schlüssel" als erstes Merkmal "Früchte trocken oder fleischig" gewählt, erhält man
einen Schlüssel, in dem kaum noch Blütenmerkmale abgefragt werden.
Bei Mängeln oder Fehlern in den Schlüssel sowie bei Bestimmungsproblemen sind wir für
Rückmeldungen dankbar.
Literatur
FISCHER M.A., OSWALD K. & ADLER W. 2008 - Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein, und Südtirol. 3.
Aufl.- Linz: Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterr. Landesmuseen.
Flora of China Editorial Committee, eds. 1999+ - Flora of China. – Missouri Botanical Garden.
Flora of North America Editorial Committee, eds. 1993+ - Flora of North America North of Mexico. 16+ vols. New
York and Oxford.
MARTELLOS S. 2010 - Multi-authored interactive identification keys: The FRIDA (FRiendly IDentificAtion)
package. Taxon, 59, 3: 922-929.
MEYER F.H., HECKER U., HÖSTER H.R & SCHROEDER F.-G. 1994 - Jost Fitschen. Gehölzflora: ein Buch
zum Bestimmen der in Mitteleuropa wachsenden und angepflanzten Bäume und Sträucher. 10. Überarb. Aufl. – Quelle
& Meyer. Heidelberg, Wiesbaden.
NIMIS P.L. & VIGNES LEBBE R. (eds.) 2010 - Tools for Identifying Biodiversity: Progress and Problems – ISBN
978-88-8303-295-0. EUT, 455 pp.
RHOADS A.F. & BLOCK T.A. 2000 - The plants of Pennsylvania: an illustrated manual. – University of
Pennsylvania Press. Philadelphia.
ROLOFF A. & BÄRTELS A. 1996 - Gartenflora Band 1 - Gehölze. – E. Ulmer, Stuttgart.
SCHNEIDER C. K. 1904-06 - Illustriertes Handbuch der Laubholzkunde. Charakteristik der in Mitteleuropa
heimischen im Freien angepflanzten angiospermen Gehölz-Arten und Formen mit Ausschluss der Bambuseen und
Kakteen. – G. Fischer, Jena.