68
verwechselt werden, deren Thallus allerdings auf K+ gelb reagiert, eine weiße Thallusunterseite und meist
einen sorediösen Rand aufweist. Formen mit dünnen und verlängerten Loben können hingegen mit
R.
farinacea
verwechselt werden, die unter normalen Bedingungen klar begrenzte Sorale am Lobenrand
aufweist. Über Verbreitung und Ökologie dieser Art in Südtirol ist wenig bekannt.
Beschreibung:
Thallus
strauchig, nicht fadenartig, ähnlich einem kleinen Busch, mit wenigen Verzweigungen, bis 5 cm lang,
gelblich oder grün-gräulich. Hauptäste 1-5 mm breit, von flach bis fast vollständig rund, alle mehr oder
weniger gleich lang, ohne Pseudocyphellen. Apothecien an den Astspitzen; Sporen nierenförmig, farblos
querseptiert 2-zellig.
Chemie:
Mark und Sorale K-, P-. Mit Usninsäure in der Rinde und Substanzen der
Evernsäuregruppe im Mark.
Ramalina fraxinea
(L.) Ach.
Verbreitung:
Art gemäßigter Lagen, die Äste freistehender Laubbäumen mit nährstoffreicher Rinde
besiedelt, wie z. B. Esche und Ahorn. In Südtirol ist sie vermutlich selten und konnte seit mehr als einem
Jahrhundert nicht mehr beobachtet werden.
Beschreibung:
Thallus strauchig, nicht fadenartig, hängend, 5-
20 cm lang, gelblich oder grün gräulich, wenig verzweigt. Hauptäste sehr breit (3-5 cm), flach, mit
runzeliger Oberfläche (stark grubig) und Pseudocyphellen auf beiden Seiten. Apothecien am Rand; Sporen
nierenförmig, farblos, querseptiert 2-zellig.
Chemie:
Mark und Sorale K-, P-. Mit Usninsäure in der Rinde.
Ramalina obtusata
(Arnold) Bitter
Verbreitung:
gemäßigt-boreal verbreitete Art, sie besiedelt vor allem alte Nadelbäume in montanen, kalt-
feuchten, eher offenen Wäldern. Obwohl sie in der Roten Liste der epiphytischen Flechten von Italien steht,
ist sie in Südtirol in den montanen–subalpinen Fichtenwäldern allgemein verbreitet.
Beschreibung:
Thallus
strauchig, nicht fadenartig, bis 5 cm lang, gelblich oder grün-gräulich, ähnlich einem kleinen verzweigten
Busch. Zweige abgeflacht, ältere Teile hohl, mit helmförmigen Soralen an den Unterseiten der
Thallusspitzen. Apothecien selten.
Chemie:
Mark und Sorale K-, P-. Usninsäure in der Rinde und
Substanzen der Evernsäure- Gruppe im Mark.
Ramalina pollinaria
(Westr.) Ach.
Verbreitung:
gemäßigt-kalt bis subarktisch-subalpin verbreitete Art; sie wächst sowohl auf Felsen als auch
auf freistehenden, alten Bäumen. Sie ist in ganz Italien anzutreffen, wenn auch nicht sehr häufig, außer in
den warmen Trockentälern der Zentral- und Westalpen. In Südtirol ist sie in montanen Wäldern und in
bachbegleitenden Baumbeständen lokal verbreitet.
Beschreibung:
Thallus strauchig, nicht fadenartig, bis 7
cm lang, gelblich oder grün-gräulich, ziemlich verzweigt, ähnlich einem kleinen Busch. Äste abgeflacht,
Sorale verstreut, laminal oder endständig an den Lobenspitzen. Apothecien selten.
Chemie:
Mark und
Sorale K-, P-; mit Usninsäure in der Rinde und Substanzen aus der Evernsäure-Gruppe im Mark.
Ramalina roesleri
(Schaer.) Nyl.
Verbreitung:
typische Art feuchter Buchenwälder sowie feuchter Standorte der mediterranen Macchie. Sie
steht auf der Roten Liste der epiphytischen Flechten von Italien.Über ihre Verbreitung und Ökologie in
Südtirol ist derzeit wenig bekannt.
Beschreibung:
Thallus strauchig, nicht fadenförmig, bis 5 cm lang
(meist weniger), halbaufrecht oder hängend, stark verzweigt ähnlich einem kleinen Busch. Äste 1-2 mm
breit, Mark teils hohl, an den dünnen Zweigspitzen mit Punktsoralen. Apothecien selten.
Chemie:
alle Tests
negativ.
Ramalina sinensis
Jatta
Verbreitung:
besiedelt die Äste von Bäumen und Sträuchern montaner Wälder. In Italien ist sie nur für
Südtirol bekannt, aber auch dort konnte sie rezent nicht nachgewiesen werden.
Beschreibung:
Thallus
strauchförmig, nicht fadenartig, bis 5 cm lang, meist aufrecht. Äste 2 (3) cm breit, abgeflacht, gelb-grünlich,
Oberfläche runzelig mit unberindeten Vertiefungen, Unterseite weiß; ohne Soredien, Isidien und
Pseudocyphellen. In der Regel mit Apothecien; Sporen farblos, querseptiert 2-zellig, ellipsoid, 12-16 x 6-7
µ
m.
Chemie:
Rinde K-, C-, KC+ gelb, P-; Mark K-, C-, KC-, P-; Rinde mit Usninsäure, Mark mit
Atranorin.
Ramalina thrausta
(Ach.) Nyl.
Verbreitung:
Art mit boreal-montaner bis gemäßigter Verbreitung; typisch für feuchte, nebelreiche
Wälder, vor allem Tannen-Buchenwäldern, in denen sie die Äste der Bäume besiedelt. Wie für das restliche