Makroflechten - page 76

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über Verbreitung und Ökologie dieser Art wenig bekannt. Für die Gattung
Usnea
wäre in Italien eine
Gesamtüberarbeitung erforderlich.
Beschreibung:
Thallus strauchig, fadenartig, buschig mit geschwärzter
Basis und zahlreichen an der Spitze gebogenen Fibrillen; Isidien und Sorale fehlend; vor allem an den
Hauptästen mit reichlich kleinen Papillen; Apothecien häufig, an den Spitzen der Haupt- und Nebenäste,
berandet und mit langen randlichen Fibrillen. Sporen 8-11 µ lang. Rinde relativ dick, Mark dünn, dicht.
Chemie:
in Europa sind zwei Chemotypen bekannt: 1) der häufigste mit Thamnolsäure als Hauptstoff (K+
gelb, P-) und Alectorialsäure als Nebenstoff (Scheibe der Apothecien, K+ gelb, P+ gelb-rot, 2) mit
Squamatsäure (K-, P-).
Usnea glabrata
(Ach.) Vain.
Verbreitung:
vorwiegend epiphytische Art, sie besiedelt aber auch Holz in offenen, montanen Wäldern mit
kalt-feuchtem Klima. Wie für das restliche Italien, ist auch in Südtirol über Verbreitung und Ökologie
dieser Art wenig bekannt. Für die Gattung
Usnea
wäre in Italien eine Gesamtüberarbeitung erforderlich.
Beschreibung:
Thallus strauchig, fadenartig, buschig, selten länger als 5 cm; Äste etwas geschwollen,
grubig und an der Basis verschmälert; Basis grünlich; Fibrillen zahlreich; Sorale meist auffällig, an den
Spitzen der Zweige und Fibrillen, oft zusammenfließend; Papillen meist fehlend; Isidien gänzlich fehlend.
Rinde dünn, glänzend; Mark dick, sehr locker; Zentralstrang dünn. Diese Art ist durch den kleinen
buschigen Thallus, an der Basis verschmälerte Äste, die relativ großen Sorale und das Fehlen von Papillen
und Isidien leicht bestimmbar.
Chemie:
Es sind drei Chemotypen bekannt: 1) mit Protocetrar- und
Fumarprotocetrarsäure als Hauptstoffe (K+ bräunlich P+ rot) sowie verschiedenen Nebenstoffen
(Verbreitung: Europa und Nordamerika), 2) mit Salazin- und Norstictinsäure als Hauptstoffe (K+ rot, P+
von gelb bis orange) und verschiedenen Nebenstoffen (Verbreitung: Fennoskandinavien), 3) ohne
Flechtenstoffe im Mark (K-, P-). Der Chemismus ist bei Chemotyp (1) eine große Hilfe, da
Fumarprotocetrar- und Protocetrarsäure in anderen buschförmigen Arten fehlen.
Usnea glabrescens
(Vain.) Räsänen var. glabrescens
Verbreitung:
Diese vorwiegend epiphytische Art besiedelt in montanen, offenen Wäldern mit kalt-
feuchtem Klima auch Holz. Wie für das restliche Italien, ist auch in Südtirol über Verbreitung und Ökologie
dieser Art wenig bekannt. Für die Gattung
Usnea
wäre in Italien eine Gesamtüberarbeitung erforderlich.
Beschreibung:
Thallus strauchig, fadenartig, anfangs buschig, später oft halbhängend; Verzweigungen
hauptsächlich isotom-dichotom; Basis des Thallus deutlich geschwärzt, oft mit ringförmigen Rissen;
Fibrillen an den Basalteilen vorhanden, an den Spitzen spärlich oder fehlend; Isidien selten, nur auf jungen
Soralen; Hauptäste papillös, Nebenäste ohne Papillen; junge Sorale punktförmig, später vergrößert, aber
meist regelmäßig rund. Rinde relativ dick.
Chemie:
es sind vier Chemotypen bekannt: 1) mit
Norstictinsäure und Salazinsäure (K+ rot, P+ von gelb bis orange) als Hauptstoffe und als Nebenstoffe
Komponenten des Stictinsäure- und Protocetrarsäurekomplexes, 2) mit Norstictinsäure als Hauptstoff (K+
rot, P+ orange) sowie Nebenstoffen des Norstictinsäurekomplexes 3) mit Psoromsäure (K-, P + gelb) und
anderen Nebenstoffen 4) ohne Substanzen im Mark (K-, P-).
Usnea hirta
(L.) F.H. Wigg.
Verbreitung:
in offenen, montanen-subalpinen Wäldern der Alpen allgemein verbreitet, in kontinentalen,
aber feuchten Gebieten besiedelt sie sowohl Stämme als auch Äste von Bäumen, manchmal Totholz. Auch
in Südtirol gehört sie sicherlich zu den häufigsten Arten dieser Gattung, vor allem in montanen-subalpinen
Nadelwäldern und Lärchenweiden.
Beschreibung:
Thallus strauchförmig, fadenartig, buschig, reich
anisotom-dichotom verzweigt; Hauptäste leicht deformiert und grubig, manchmal mit Einschnürungen;
Basis des Thallus hell; Fibrillen reichlich vorhanden; Isidien zahlreich (manche Autoren bezeichnen sie als
sehr kurze Fibrillen), verstreut oder in Gruppen, an den Spitzen oft gehäuft; Papillen fehlen; die
punktförmigen Sorale entwickeln sich auf Abbruchstellen von Isidien. Rinde dünn; Mark dick und in der
Regel locker.
Chemie:
es sind zwei Chemotypen bekannt: 1) mit Fettsäuren (in Europa und Nordamerika
weit verbreitet), 2) ohne Flechtenstoffe im Mark (Nordamerika).
Usnea perplexans
Stirt.
Verbreitung:
Art, die in offenen feucht-kühlen und nebelreichen Wäldern v.a. die Äste von Nadelbäumen
besiedelt. In Italien ist diese Art kaum bekannt und wird vermutlich oft mit ähnlichen Arten wie
U.
substerilis
verwechselt. Wie für das restliche Italien, ist auch in Südtirol über Verbreitung und Ökologie
dieser Art wenig bekannt. Für die Gattung
Usnea
wäre in Italien eine Gesamtüberarbeitung erforderlich.
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