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Beschreibung:
Thallus strauchig, fadenartig, buschig, stark verzweigt v.a. anisotom; Äste oft mit
Vertiefungen und Gruben; Basis des Thallus hell bis geschwärzt; Fibrillen reichlich; Isidien immer fehlend;
Papillen zahlreich; Sorale groß, ältere Stadien unregelmäßig geformt oder armbandförmig, flach bis tief
konkav. Rinde dünn; Mark von variabler Dicke, locker bis fest.
Chemie:
Es sind drei Chemotypen bekannt:
1) der Haupttyp enthält Salazinsäure (K+ rot, P+ von gelb bis orange) mit verschiedenen Nebenstoffen
(Protocetrar-, Barbat-, Caperatsäure), 2) der seltenste Typ enthält Psoromsäure (K-, P + gelb), 3) Typ ohne
Flechtenstoffe im Mark (K-, P+), in Europa und Nordamerika verbreitet.
Usnea subfloridana
Stirt.
Verbreitung:
besiedelt die Äste von Bäumen und kann bis in stärker anthropogen beeinflusste Gebiete
tieferer Lagen herabsteigen. Wie für das restliche Italien, ist auch in Südtirol über Verbreitung und
Ökologie dieser Art wenig bekannt, wenn auch rezente Daten auf eine Affinität der Art für extensiv
bewirtschaftete Lärchenweiden hinweisen. Für die Gattung
Usnea
wäre in Italien eine Gesamtüberarbeitung
erforderlich.
Beschreibung:
Thallus strauchartig, fadenförmig, buschig bis halbhängend, reich verzweigt,
vorwiegend isotom. Basis des Thallus klar differenziert und geschwärzt, oft mit ringförmigen Querrissen;
Fibrillen nahe der Thallusbasis reichlich, zu den Spitzen der Äste hin spärlicher; Isidien und Papillen meist
zahlreich; Sorale von punktförmig bis vergrößert, mit kurzen Isidien. Rinde recht dick; Mark dünn und fest.
Die Art ist meist durch die schwarze Basis und die zahlreicher Isidien leicht zu erkennen.
Chemie:
drei
Chemotypen sind bekannt: 1) Squamatsäure als Hauptstoff (K-, P-, UV + weiß-blau); 2) Thamnolsäure als
Hauptstoff (K + gelb, orange + P); 3) Squamatsäure und Thamnolsäure. Alectorialsäure kann als Nebenstoff
auftreten.
Usnea substerilis
Motyka
Verbreitung:
Art mit subkontinentaler Affinität; wird oft mit
U. lapponica
verwechselt, wahrscheinlich in
den Alpen eine der häufigsten Arten dieser Gattung. Wie für das restliche Italien, ist auch in Südtirol über
ihre Verbreitung und Ökologie wenig bekannt, obwohl ein rezenter Fund im Gebiet um Schlanders eine
Affinität für den montanen Fichtenwald aufzeigt. Dieser und andere Aspekte können erst geklärt werden,
wenn die Gattung
Usnea
in Italien einer Gesamtüberarbeitung unterzogen wird.
Beschreibung:
Thallus
buschig, in der Regel kurz, reich verzweigt, v.a. anisotom; Basis hell bis schwarz; Äste ungleich dick, oft
unregelmäßig deformiert, geschwollen und grubig, mit ringförmigen Rissen, wodurch das weiße Mark
sichtbar wird; Fibrillen vorhanden, manchmal sogar reichlich, auch an den Endästen; Isidien kurz,
zumindest auf jungen Soralen vorhanden (fehlend auf reifen Soralen); Papillen zahlreich; Sorale
unregelmäßig, von leicht warzig bis schwach konkav, mit körnigen Soredien. Rinde dünn; Mark in Dicke
und Dichte variabel.
Chemie:
1) der Hauptchemotyp enthält Salazinsäure (K+ rot, P+ von gelb bis orange)
mit verschiedenen Nebenstoffen (Protocetrar-, Barbat-, 4-O-Demethylbarbatsäure), 2) Chemotyp ohne
Stoffe im Mark (K-, P-). Zur Unterscheidung von ähnlichen Arten siehe unter
U. diplotypus
.
Usnocetraria oakesiana
(Tuck.) M.J. Lai & J.C. Wei
Verbreitung:
gemäßigt-kalt bis boreal-montan verbreitete Art; sie wächst hauptsächlich an der Stammbasis
von Nadelbäumen in montanen, kalten und feuchten Wäldern. In Italien ist sie extrem selten und nur aus in
den Alpen bekannt. Sie steht in der Roten Liste der epiphytischen Flechten. In Südtirol ist von einigen
wenigen Standorten bekannt und zwar überwiegend aus montanen Weißtannenwäldern.
Beschreibung:
Thallus blättrig, gut am Substrat haftend, 4-6 cm breit, Oberseite gelb-grünlich, Unterseite braun, manchmal
runzelig und mit verstreuten Rhizinen. Loben konkav, 1-4 mm breit, meist mit üppigen Randsoralen.
Apothecien selten.
Chemie:
Tests negativ. Usninsäure in der Rinde.
Vulpicida pinastri
(Scop.) J.-E. Mattsson & M.J. Lai
Verbreitung:
subarktisch-subalpin bis boreal-montan verbreitete Art, typisch für die subalpinen Wälder der
Alpen, wo sie die basalen Teile der Nadelbäume besiedelt und oft mit
Parmeliopsis ambigua
und
P.
hyperopta
vergesellschaftet ist. In Südtirol ist sie in subalpinen Wäldern und nicht intensiv bewirtschafteten
Lärchenweiden verbreitet.
Beschreibung:
Thallus blättrig, 1-3 cm breit, in 1-3 mm breite Loben unterteilt,
leuchtend gelb, mit abgerundeten Spitzen, Ränder aufsteigend mit gelb glänzenden randlichen Soredien.
Mark gelb, Thallusunterseite mit braun-weißlichen Rhizinen. Apothecien selten.
Chemie:
Rinde und Mark
K-, C-, KC-, P-. Mit Usninsäure in der Rinde sowie Vulpin- und Pinastrinsäure in Mark und Soredien.