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Dies sind Pflanzen mit einer leichten Blütenhülle, die der Wind (
anemos
) mit
Leichtigkeit verweht.
Im Erdboden hat diese Pflanze einen weißlichen Wurzelstock. Die drei
Stängelblätter sind in Wirklichkeit dreigeteilte Deckblätter, die einzelnen
Blättchen sind einfach. Die Blütenblätter sind weiß, in Ausnahmefällen können
diese auch rötlich oder himmelblau sein. Die Staubgefäße sind jedoch weiß oder
bläulich weiß.
Diese Art wächst in Wäldern und zwischen Büschen vom Tiefland bis zur
Krummholzstufe in ganz Slowenien. Man findet es auch im Gebirge von
Portugal und Spanien, in den südlichen Alpen und Apenninen und in
Nordamerika.
Wie alle Windröschen ist auch diese Art giftig. Auf der Haut kann sie eine Rötung mit Entzündungen verursachen.
Anthericum ramosum
L. - Ästige Graslilie
Die Ästige Graslilie ist eine ausdauernde krautige Pflanze mit kurzem
Wurzelstock. Die Wurzeln sind nicht verdickt. Die Blätter sind grasartig und
werden an der Spitze schmaler. Sie besitzt rispenförmige, reich verzweigte
Blütenstände, die Blätter der Blütenhülle sind frei und von weißer Farbe. Die
inneren Kronblätter sind breiter als die Äußeren.
Sie gedeiht auf Trockenwiesen und in hellen Wäldern vom Tiefland bis zur
Montanstufe in ganz Slowenien. Sie ist von Belgien und Südschweden bis
Nordportugal, Süditalien und Griechenland verbreitet.
Die Blüten werden von Bienen und Schwebfliegen befruchtet. Der Nektar
sammelt sich einfach auf ihrer Oberfläche an.
Aquilegia bertolonii
Schott - Bertolonis Akelei
In Slowenien gedeihen fünf Arten aus der Gattung der Akeleien (
Aquilegia
sp.).
Die Volksbezeichnung unterscheidet die einzelnen Arten nicht. Die fast in
Vergessenheit geratenen Namen für diese Gattung sind Bohkove Hlačice, Božje
Hlačice, Ciganka, Farjeva Kapca, Farške Hlače, Grliček, Kampavka, Konj,
Krempeljci, Orliček ... Der Ausdruck Akelei stammt jedoch aus dem
lateinischen Ausdruck: aquila bedeutet Adler. Sie soll ihren Namen aufgrund
der krallenartig gekrümmten Innenblätter der Blütenhülle erhalten haben, wobei
diese Interpretation nicht zuverlässig ist. Durch die Sporne soll sie an
Adlerkrallen und den gekrümmten Schnabel erinnern; die Blüte erinnert eher an
Adler, die sich mit den Köpfen berühren.
Von den fünf Akeleienarten, die bei uns gedeihen, ist die Bertolonis Akelei die einzige Art, die in der Roten Liste der
gefährdeten Farn- und Samenpflanzen als seltene Art eingetragen ist.
Sie hat ihren Namen nach dem Botaniker Antonio Bertoloni (1775-1869) erhalten, der Professor für Botanik in
Bolognese und Urheber des zehnteiligen Werkes Flora italica (1834-1854) war.
Sie wird zwischen 10 und 30 cm hoch. Der Stängel ist aufrecht und für gewöhnlich einblütig, seltener zweiblütig. Die
Blüten sind blau bis blauviolett und haben etwas hakenartig gebogene Sporne, die den röhrenförmigen Auswuchs des
Blütenblattes darstellen. In diesen entsteht Nektar.
Sie wächst auf Felsgeröll, auf subalpinem und alpinem Trockenrasen und in Felsspalten stellenweise in den Kamnik-
Savinja Alpen, im südlichen Teil der Julischen Alpen und im nordöstlichen Teil des Ternowaner Waldes.
Die Bertolonis Akelei ist ein Endemit der südwestlichen Alpen. Sie ist in Nordwestitalien und Südostfrankreich
verbreitet, wo sich ihr Hauptareal befindet; bei uns befindet sich lediglich das disjunkte Areal (Teilgebiet).
Aquilegia nigricans
Baumg. - Dunkle Akelei
Die Dunkle Akelei hat einen Stängel, der im oberen Bereich drüsenartig behaart
ist. Die glockenförmigen Blüten sind von blauvioletter Farbe und haben fünf
Sporne, die oben gekrümmt sind.
Sie gedeiht auf Wiesen, zwischen Büschen, in Wäldern und zwischen
Bergkiefern. Sie kommt häufig in der Alpenwelt vor, wächst jedoch auch
andernorts in Slowenien. Im Allgemeinen ist sie in Mittel- und Südosteuropa
verbreitet.
Die Blüten werden hauptsächlich von Hummeln bestäubt, die gewöhnlich den
Sporn durchbeißen, damit sie zum Nektar im Inneren gelangen können.