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Cytisus purpureus
Scop. - Roter Geißklee
Chamaecytisus purpureus
)
Der Naturwissenschaftler I. A. Scopoli hat in der zweiten Ausgabe seines
Werkes
Flora Carniolica
(1772) die Beschreibung der neuen, noch unbekannten
Art veröffentlicht. Alle Angaben und Standorte wurden ihm von F. K. Wulfen
übersandt, der in den Jahren 1762 und 1763 in Ljubljana lebte. Wulfen
entdeckte den Roten Geißklee an der Soča bei Solkan, bei der kleinen Quelle
Mrzlek unterhalb der Sveta Gora und auf Šmarna Gora. Später veröffentlichte er
im Sammelband Jacquin (1778) ferner eine detailliertere Beschreibung und zwei
zusätzliche Standorte: an der Save bei Dol und auf den Wiesen an der Save in
Ponoviče.
Die Art wächst in den Südalpen vom Comer See in Richtung Osten, auf dem
Karst, in Istrien und reicht bis zu den nordwestlichen Dinariden in Kroatien.
In Slowenien gedeiht sie an steinigen, strauchigen Plätzen, in Kiefernwäldern, auf trockenem, bewachsenem rotem Kies
auf Karbonatboden vom Tiefland bis zur Montanstufe. Sie wächst im dinarischen, voralpinen, möglicherweise auch im
vordinarischen, submediterranen, subpannonischen und alpinen Gebiet.
Dactylorhiza maculata
(L.) Soó subsp.
maculata
- Geflecktes
Knabenkraut
Es gehört zur Familie der Knabenkrautgewächse (Orchidaceae). Hierbei handelt
es sich um eine Orchideen-Familie, die unter den Blütenpflanzen am
zahlreichsten vorkommt. Am zahlreichsten sind die tropischen Arten, wobei in
Slowenien um die achtzig Arten vorkommen.
Bei der Verpflanzung der Knabenkrautgewächse in den botanischen
Alpengarten Juliana gibt es etliche Schwierigkeiten. Aus ihren Samen
entwickeln sich nur dann ausgewachsene Pflanzen, wenn sie mit entsprechenden
Pilzarten in Berührung kommen, die diesen die erforderlichen Nährstoffe für
deren Entwicklung zuführen. Die Jungpflanzen werden von dem Pilz, mit dem
sie in Einklang leben, abhängig. Die Pilze versorgen das Knabenkrautgewächs
mit Wasser und Nähr- sowie Mineralstoffen, wobei sie aus der Pflanze die organischen Nährstoffe beziehen.
Der Flecken-Fingerwurz wurde nach der „Finger-“ Form der Wurzelknollen benannt. Bei (echten) Fingerwurzen sind
die Knollen jedoch rund. Den Artbeinamen „gefleckt“ erhielt er jedoch nach den Unterblättern, die schmal lanzettlich
und gefleckt sind. Die Blüten sind hell- bis dunkelrosarot. Er wächst auf Wiesen, in hellen Wäldern und an
Waldrändern vom Tiefland bis zur Montanstufe in ganz Slowenien. Er ist in fast ganz Europa, in Asien und in
Nordafrika verbreitet.
Alle Knabenkrautgewächse sind bei uns stark bedroht, da immer weniger geeignete Standorte vorhanden sind. Sie sind
sehr düngemittelempfindlich. Auf gedüngten und auch ungemähten Wiesen wachsen sie nicht mehr.
Daphne blagayana
Freyer - Blagays Seidelbast
Von den slowenischen Pflanzen ist der Blagays Seidelbast zweifellos die Art,
über die am meisten geschrieben wurde und die das größte Interesse auf sich
zog. Gleich einige Jahrzehnte war er unsere wahre botanische Seltenheit und
Sehenswürdigkeit, da er „die Ehre und den Ruhm des Landes Krain in die weite
Welt trug“.
Die Geschichte begann am 22. Mai 1837, als ein Landwirt aus Polhov Gradec
von Gora, von Sv. Lovrenc, dem Krainer Patriot Richard Ursini dem Graf v.
Blagay einen Zweig des gelben Flaumiger Seidelbast oder Heideröschen
brachte. Blagay kannte die überbrachte Pflanze nicht, weshalb er diese am
darauffolgenden Tag nach Ljubljana in das Krainer Landesmuseum an seinen
Freund Henrik Freyer sandte und ein Begleitschreiben beifügte, in dem er
berichtete, dass es sich wahrscheinlich um eine Art der Gattung des Seidelbastes handelte. Er bat ihn, er möge sie
bestimmen. Freyer benannte die unbekannte Art nach dem Grafen Blagays Seidelbast.
Im darauffolgenden Jahr besuchte der sächsische König Friedrich August II. den Geburtsort. Zum Andenken an den
königlichen Besuch ließ Blagay im selben Jahr (1838) ein einzigartiges Denkmal für den König, seinen Besuch und den
Blagays Seidelbast errichten, den man auch königliche Blume zu nennen begann. Prof. Dr. Tone Wraber beschrieb ihn
als „altes Denkmal für die alte botanische Kultur im Slowenien“.
Über dreißig Jahre war Gora oberhalb von Polhov Gradec der einzige Standort des Blagays Seidelbastes im Slowenien.
Später wurde er ferner andernorts in Slowenien und auch außerhalb desselben entdeckt. Der Blagays Seidelbast ist auf
der Balkanhalbinsel verbreitet (Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Montenegro, Albanien, Mazedonien,
Griechenland, Bulgarien und Rumänien). Die nordwestliche Verbreitungsgrenze liegt in Nordostitalien in den
Karnischen Voralpen.