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Buchenwaldstufe. Charakteristisch sind die sehr feinen Härchen, die unter dem Bionokular sichtbar werden
und sonst nur bei
M. glabra
vorkommen, die sonst aber viel robuster ist, keine Soredien hat und fast immer
fertil ist. In Südtirol ist sie vermutlich kaum verbreitet und konnte rezent sowohl in bachbegleitenden
Baumbeständen (in der Nähe von Bad Ratzes) als auch in Lärchenweiden (Hochpustertal) gefunden werden.
Beschreibung:
Thallus blättrig, bis 8 cm breit, mit 3 mm breiten, flachen Loben. Oberseite hell braun-
olivgrün bis dunkelbraun, meist bereift, mit hyalinen Haaren am Rand sowie flächen- und randständgen
Soralen, die in der Mitte des Thallus oft zusammenfließen. Unterseite schwarz oder dunkelbraun, am Rand
heller, Rhizinen einfach, in der Farbe des Thallus. Apothecien selten.
Chemie:
Rinde und Mark K-, P-;
Mark C + rot. Mit Lecanorsäure.
Melanelixia subaurifera
(Nyl.) O. Blanco, A. Crespo, Divakar, Essl., D. Hawksw.
& Lumbsch
Verbreitung:
Art gemäßigter Klimata; Pionierart, die glatte Rinden von Bäumen und Sträuchern besiedelt,
in offenen Wäldern und städtischen Parkanlagen findet man sie aber auch an Baumstämmen.
Charakteristisch sind die weiß-gelblichen punktförmigen Sorale. Sie wächst häufig zusammen mit
M.
glabratula
, mit der sie leicht zu verwechseln ist:
M. glabratula
hat einen Thallus mit Isidien,
M. subaurifera
mit Soredien. Die Isidien von
M. glabratula
tendieren leicht abzufallen und hinterlassen dabei kleine runde
Abbruchstellen, die den Soralen von
M. subaurifera
ähneln. Letztere kann hingegen innerhalb der Sorale
kleine Isidien aufweisen. Im Zweifelsfall bieten die Lobenspitzen ein gutes Unterscheidungsmerkmal: die
von
M. glabratula
sind glänzend, jene von
M. subaurifera
matt. In Südtirol ist
M. subaurifera
vermutlich
eine verbreitete Art und konnte rezent in Flaumeichenwäldern, Lärchenweiden und bachbegleitenden
Baumbeständen gefunden werden.
Beschreibung:
Thallus blättrig, bis 8 cm breit, Loben 5 mm breit, flach
oder gegentlich mit aufgerichteten Spitzen. Thallusoberseite braun oder braun-grünlich, isidiös sorediös, mit
kugelförmigen, zylindrischen oder unregelmäßig geformten Isidien, die sekundär durch partiale Berindung
von Soralen entstehen. Die Abbruchstellen der Isidien sind hellgelb. Thallusunterseite dunkelbraun oder
schwarz, mit einfachen Rhizinen in der Farbe des Thallus. Apothecien selten.
Chemie:
Rinde und Mark K-,
P-, Mark C+ rot. Mit Lecanorsäure.
Melanohalea elegantula
(Zahlbr.) O. Blanco, A. Crespo, Divakar, Essl., D.
Hawksw. & Lumbsch
Verbreitung:
Art gemäßigter Klimata; sie besiedelt vor allem alte Bäume mit schwach saurer bis saurer
Rinde (z.B. Eiche und Kastanie). Sie ist durch einfache zylindrische Isidien gekennzeichnet, die koralloid-
verzweigt werden können. Sie kann mit anderen ähnlichen Arten wie
Melanelixia glabratula
verwechselt
werden, bei der jedoch das Mark auf C+ reagiert und
Melanohalea exasperatula
, die jedoch keulen-
spatelförmige Isidien aufweist. Über ihre Verbreitung und Ökologie in Südtirol ist wenig bekannt.
Beschreibung:
Thallus blättrig, bis 5 cm breit, Loben 2 mm breit, mehr oder weniger flach. Oberseite
trocken braun bis braun-grünlich, im feuchten Zustand dunkelolivgrün, dicht isidiös; Isidien zylindrisch,
zunächst einfach, dann koralloid. Unterseite hellbraun mit einfachen, hellen Rhizinen. Apothecien selten.
Chemie:
Tests alle negativ.
Melanohalea exasperata
(De Not.) O. Blanco, A. Crespo, Divakar, Essl., D.
Hawksw. & Lumbsch
Verbreitung:
gemäßigt-mediterran; besiedelt sehr rasch glatte (z. B. Zweige von Bäumen und Sträuchern),
sauer bis subneutrale Borken von freistehenden Bäumen (z. B.
Prunus, Quercus
), in wenig gestörten
Gebieten (fehlt normalerweise in Städten, Industriegebieten und landwirtschaftlich intensiv genutzten
Gebieten). Sehr charakteristisch ist der meist mit Apothecien und konischen Pusteln bedeckte, dünne
Thallus. Die Pusteln können als Isidien fehlinterpretiert und dann zur Verwechslung mit
M. elegantula
und
Melanelixia glabratula
führen, die jedoch echte zylindrische Isidien hat. Über Verbreitung und Ökologie
der Art in Südtirol ist wenig bekannt.
Beschreibung:
Thallus blättrig, bis 8 cm breit, mit 1-4 mm breiten
Loben. Oberseite braun-schwarz, olivgrün oder braun-rötlich im trockenen und grün-bräunlich im feuchten
Zustand, in der Regel gewellt und mit konischen Warzen (mit abgeflachter Spitze) bedeckt. Unterseite
schwarz, mit hellem Rand und einfachen Rhizinen, die in der Mitte des Thallus braun, zum Rand hin heller
gefärbt sind. Apothecien meist vorhanden, Scheibe braun-grünlich-rötlich; Sporen ellipsoid, einfach,
farblos.
Chemie:
Tests alle negativ.