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Physcia aipolia
(Humb.) Fürnr.
Verbreitung:
Art gemäßigter Lagen; relativ häufig auf freistehenden Bäumen, charakterisiert durch die
Reaktion K+ gelb auf Rinde und Mark, typischerweise weiß punktiert. Sie kann leicht mit
Physcia biziana
und
Ph. stellaris
(beide mit Rinde K+ gelb und Mark K-) verwechselt werden, mit denen sie manchmal
zusammen vorkommt. Beiden fehlt jedoch die charakteristische weiße Punktierung.
Ph. biziana
kommt
häufiger in der Ebene und an den Küsten vor und hat einen stark bereiften Thallus, zumindest an den
Lobenspitzen, während
Ph. stellaris
, die häufiger in den Bergen vorkommt, die Bereifung völlig fehlt.
Beschreibung:
Thallus blättrig bis 6 cm breit, Loben 0,6-1,5 cm breit, dem Substrat angedrückt. Oberseite
grau mit weißen Punkten, ohne Soredien und Isidien. Unterseite hell mit zahlreichen Rhizinen, einfach bis
unregelmäßig gegabelt, hell bis dunkelbraun. Apothecien meist vorhanden, Scheibe schwarz, meist bereift;
Sporen ellipsoid, braun, querseptiert 2-zellig.
Chemie:
Rinde und Mark K + gelb. Mit Atranorin und
Zeorin.
Physcia dimidiata
(Arnold) Nyl.
Verbreitung:
Art mediterran-gemäßigter Lagen, die vorwiegend kalkhaltiges Sandgestein, seltener die
Basis alter Bäume besiedelt. In Italien kommt sie in den meisten Regionen vor. In Südtirol gibt es Angaben
von verschiedenen Fundorten im Vinschgau, zwischen Naturns und dem Reschensee.
Beschreibung:
Thallus blättrig, bis 3 cm breit, Loben bis 3 mm breit, meist schmäler, an den Spitzen krenuliert mit kleinen
Läppchen. Oberseite grau-bräunlich bis grau oder cremefarben, bereift und mit grobkörnig sorediösen
Rändern. Unterseite weißlich bis bräunlich, Rhizinen hellgrau bis bräunlich. Apothecien selten.
Chemie:
Rinde K+ gelb, C-, KC-, P+ gelb; Mark K-, P-, C-, KC-. Mit Atranorin.
Physcia dubia
(Hoffm.) Lettau
Verbreitung:
holarktische Art, mit einem weiten geographischen Areal. Sie besiedelt meist basisches
Gestein, seltener hingegen die Rinde von Bäumen. In Italien ist sie allgemein verbreitet, so auch in Südtirol,
wo sie rezent in Lärchenweide im Hochpustertal gefunden wurde.
Beschreibung:
Thallus blättrig, bis 5 cm
breit, Loben 0,2-1 mm breit, meist strahlenförmig. Oberseite grau-weißlich bis dunkelgrau, manchmal
bereift, mit endständigen meist lippenförmigen sowie einigen flächenständigen oder kraterförmigen
Soralen. Unterseite weißlich, mit hellen, einfachen Rhizinen. Apothecien sehr selten.
Chemie:
Rinde K+
gelb; Mark K-. Mit Atranorin.
Physcia leptalea
(Ach.) DC.
Verbreitung:
Art mediterran-gemäßigter Lagen; sie besiedelt vor allem die Äste von Bäumen und
Sträuchern in Gesellschaften des Xanthorion parietinae. Über Verbreitung und Ökologie dieser Art in
Südtirol ist wenig bekannt.
Beschreibung:
Thallus blättrig, bis 4 cm breit, Loben 0,3-1 mm breit,
aufsteigend. Thallusoberseite grau mit weißen Punkten und langen Cilien am Rand, ohne Sorale und
Isidien. Unterseite weißlich, mit hellen Rhizinen. Apothecien häufig vorhanden, Scheibe schwarz, meist
grau bereift; Sporen ellipsoid, braun, querseptiert 2-zellig.
Chemie:
Rinde K + gelb; Mark K-, P, C-. Mit
Atranorin.
Physcia stellaris
(L.) Nyl.
Verbreitung:
gemäßigt bis boreal–montan verbreitete Art, die freistehende Bäume besiedelt. Sie
unterscheidet sich von
Ph. aipolia
durch das Fehlen der weißen Punkte und die Reaktion Mark K-. In Italien
hat sie ihr Optimum in der Buchenwald-Stufe von Sizilien bis in die Alpen, wo sie häufiger vorkommt.
Obwohl über Verbreitung und Ökologie dieser Art in Südtirol wenig bekannt ist, wird vermutet, dass sie in
ruralen Lebensräumen allgemein verbreitet ist, v.a. in der collinen und montanen Stufe.
Beschreibung:
Thallus blättrig, bis 6 cm breite Rosetten bildend, die in 0,5-1 mm breite, strahlenförmige Loben aufgeteilt
und an das Substrat angedrückt sind. Oberseite grau oder weißlich, ohne weiße Punkte, nicht bereift.
Unterseite hell, mit einfachen oder wenig verzweigten Rhizinen. Apothecien meist vorhanden, Scheibe
schwarz; Sporen ellipsoid, braun, querseptiert 2-zellig.
Chemie:
Rinde K + gelb; Mark K-, P-, C-. Mit
Atranorin.
Physcia tenella
(Scop.) DC.
Verbreitung:
Art gemäßigter Klimata; sie besiedelt freistehende Bäume unterhalb der montanen Stufe in
Gesellschaften des Xanthorion. Von
Ph. adscendens
unterscheidet sie sich im Wesentlichen durch ihre