Makroflechten - page 67

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Phaeophyscia hispidula
(Ach.) Essl.
Verbreitung:
überwiegend circumboreal-montan verbreitete Art; sie besiedelt hauptsächlich erd- oder
gesteinsbewohnende Moose. In Italien ist sie nur aus den Alpen bekannt. In Südtirol kommt sie im
Vinschgau, im Gebiet von Naturns vor.
Beschreibung:
Thallus blättrig, meist kreisrund, Loben 1-4 (-6)
mm breit, mit konkaven Spitzen. Oberseite grau-grünlich bis bräunlich, ohne transparente Behaarung und
mit grobkörnigen Soredien (manchmal isidienähnlich) am Rand oder auf der Oberfläche der Loben.
Unterseite schwarz, mit reichlich, langen, einfachen, schwarzen Rhizinen, die oft randlich am Thallus
vorstehen. Apothecien selten.
Chemie:
Tests alle negativ.
Phaeophyscia nigricans
(Flörke) Moberg
Verbreitung:
Art gemäßigter Klimata; sie besiedelt sehr unterschiedliche Substrattypen. Das Aussehen ist
zwar sehr charakteristisch, aber die Bestimmung kann schwierig sein, da sie keiner typischen
Phaeophyscia
-Art gleicht (Lappen dünn, zerbrechlich und aufsteigend). Über Verbreitung und Ökologie
dieser Art in Südtirol ist wenig bekannt.
Beschreibung:
Thallus blättrig, bis 1 cm breit, Loben 0,05 bis 0,3
mm breit, aufsteigend, schwach am Substrat haftend. Oberseite braun-gräulich, nicht bereift, im feuchten
Zustand durchscheinend, mit randlichen, zerbrechlichen Isidien. Unterseite hell, mit wenigen meist hellen
Rhizinen. Apothecien selten.
Chemie:
Tests alle negativ.
Phaeophyscia orbicularis
(Neck.) Moberg
Verbreitung:
auf Bäumen mit mehr oder weniger nährstoffreicher Rinde in ganz Italien sehr häufige Art,
auch in Zentren von Großstädten. In Südtirol ist sie in den collinen Flaumeichenwäldern und in den
bachbegeleitenden Baumbeständen ziemlich verbreitet, kann aber auch in Stadtzentren und in intensiv
landwirtschaftlich genutzten Gebieten gefunden werden. Sie ist durch Fleckensorale einer schwarzen
Thallusunterseite und schwarze Rhizinen gekennzeichnet und kann leicht mit Ph. insignis verwechselt
werden. Diese hat einen kleineren Thallus, dünnere Loben und eine hellbraune Unterseite. Auch mit
Hyperphyscia adglutinata
, die einen schwach krustigen Thallus ohne Rhizinen bildet, ist eine
Verwechslung möglich. Exemplare mit Apothecien können mit
Ph. ciliata
verwechselt werden, dieser
fehlen jedoch immer Soredien. Eine weitere sehr ähnliche Art ist
Ph. pusilloides
, sie hat jedoch stark
konvexe Sorale, die an der Spitze von kurzen lateralen Loben sitzen.
Beschreibung:
Thallus blättrig, bis 3
cm breit, mit 0,2 bis 1,2 mm breiten Loben. Oberseite braun-gräulich, nicht bereift, mit Fleckensoralen.
Unterseite schwarz mit einfachen, meist schwarzen Rhizinen. Apothecien manchmal vorhanden, mit
schwarzer Scheibe; Sporen ellipsoid, braun, querseptiert 2-zellig.
Chemie:
Tests alle negativ.
Phaeophyscia poeltii
(Frey) Nimis
Verbreitung:
Art gemäßigter Lagen, v.a. in Bergtälern, wo sie freistehende Laubbäume mit
nährstoffreicher Rinde besiedelt. Über Verbreitung und Ökologie dieser Art in Südtirol ist wenig bekannt.
Beschreibung:
Thallus blättrig, kreisförmig, Loben 1-2 (-3) mm breit, langgestreckt und an das Substrat
angedrückt. Oberseite grau, ohne Sorale und Isidien. Unterseite weißlich mit hellen, einfachen Rhizinen.
Apothecien häufig, Scheibe schwarz; Sporen ellipsoid, braun, querseptiert 2-zellig.
Chemie:
Tests alle
negativ.
Physcia adscendens
H. Olivier
Verbreitung:
in ganz Italien weit verbreitete Art, sowohl auf freistehenden Bäumen als auch in städtischen
Gebieten. Durch ihre typische Form: helmförmige Sorale sowie reichlich Fibrillen an den Lobenrändern ist
sie unverkennbar. In luftverschmutzten Gebieten erscheinen oft Formen ohne Fibrillen, die in Italien
manchmal als
Physcia vitii
bezeichnet wurde (vielleicht nur eine Form von
Ph. adscendens
). Auch die
Unterscheidung mit
Ph. tenella
ist problematisch: die Sorale von jungen
Ph. adscendens
haben noch nicht
die typische Helmform, weshalb sie oft als
Ph. tenella
bestimmt wird, die lippenförmige Sorale aufweist.
Möglicherweise ist die echte
Ph. tenella
viel seltener als
Ph. adscendens
und fehlt in städtischen Gebieten.
In Südtirol ist diese Art in städtischen und landwirtschaftlich genutzte Gebieten, in collinen
Flaumeichenwäldern und bachbegleitenden Baumbeständen allgemein verbreitet.
Beschreibung:
Thallus
blättrig, bis 4 cm breit, Loben 0,3-1 mm breit, aufsteigend, die Spitzen helmförmig und innen sorediös
aufgelöst, schwach am Substrat haftend. Oberseite hellgrau, mit hellen Cilien am Lobenrand. Unterseite
weißlich, mit hellen Rhizinen. Apothecien manchmal vorhanden, Scheibe schwarz, oft bereift; Sporen
ellipsoid, braun, querseptiert 2-zellig.
Chemie:
Rinde K+ gelb; Mark K-, P-, C-. Mit Atranorin.
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