Makroflechten - page 69

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lippen- statt helmförmigen Sorale. Juvenile Formen von
Ph. adscendens
haben die typische Helmform noch
nicht vollständig entwickelt, weshalb die Art oft als
Ph. tenella
bestimmt wird. Wahrscheinlich ist
Ph.
tenella
viel seltener als
Ph. adscendens
und fehlt in städtischen Gebieten. In Südtirol ist sie in montanen
ruralen Lebensräumen und collinen Flaumeichenwäldern allgemein verbreitet.
Beschreibung:
Thallus
blättrig, bis 4 cm breit, Loben 0,3-1 mm breit, aufsteigend und schwach am Substrat haftend. Oberseite
hellgrau, mit hellen Cilien und lippenförmigen Soralen am Lobenrand. Unterseite weißlich, mit hellen
Rhizinen. Apothecien selten.
Chemie:
Rinde K+ gelb; Mark K-, P- , C-. Mit Atranorin.
Physciella chloantha
(Ach.) Essl.
Verbreitung:
Art gemäßigter Klimata; wächst sowohl auf Rinde als auch auf Kalkfels, meist an ziemlich
schattigen Standorten in Vergesellschaftung mit Arten des Xanthorion. In Italien ist sie weit verbreitet,
wenn auch nicht überall häufig und scheint ihr Optimum unterhalb der Buchenwaldstufe zu haben. In
Südtirol ist sie in collinen Wäldern mit Flaumeiche, Buche und in bachbegeleitenden Baumbeständen
allgemein verbreitet.
Beschreibung:
Thallus blättrig, 3-4 cm breit, unregelmäßig bis rundlich geformt,
Loben (0,2- ) 0,5-1,5 mm breit, flach und manchmal mit aufsteigenden Rändern. Oberseite gräulich mit
lippenförmigen, randlichen, apikalen Soralen. Unterseite weißlich, mit einfachen gleichfarbigen Rhizinen.
Apothecien selten.
Chemie:
Tests alle negativ.
Physconia detersa
(Nyl.) Poelt
Verbreitung:
boreal-montane Art; sie wächst auf mit moosbedeckten Felsen und auf Stämmen von
Laubbäumen. Sie unterscheidet sich von der häufigeren
Ph. enteroxantha
durch das weiße Mark, K- statt
Mark gelblich, K + gelb. Über Verbreitung und Ökologie dieser Art in Südtirol ist wenig bekannt.
Beschreibung:
Thallus blättrig, bis 7 cm breit, Loben 1-2 mm breit, flach oder unregelmäßig konkav.
Oberseite bräunlich, bereift, mit Randsoralen. Unterseite schwarz mit vielen Rhizinen, die aus einer
Hauptachse mit vielen rechtwinkelig abstehenden Fasern bestehen. Mark weiß. Apothecien selten.
Chemie:
Tests alle negativ, sehr selten reagieren Sorale K+ und/oder KC+ blassgelb.
Physconia distorta
(With.) J.R. Laundon
Verbreitung:
Art mediterran-gemäßigter Lagen; auf freistehenden Bäumen bis in die montane Stufe
allgemein verbreitet, oft auch im Stadtrandbereich und in landwirtschaftlich genutzten Gebieten. In Form
und Farbe extrem variabel, von weißen bereiften Exemplaren, bis solchen, die ihrer Bereifung größtenteils
verloren haben und braun erscheinen. Einige Formen weisen einen vollständig mit kleinen Läppchen
bedeckten Thallus auf – stark abweichend von den typischen Formen – und werden manchmal mit
Ph.
venusta
verwechselt, die eine völlig andere Verbreitung und Ökologie aufweist (feuchte, montane,
Buchenwälder). Durch die Reaktion K- lässt sie sich am sichersten von den
Physcia
-Arten unterscheiden,
mit denen sie meist gemeinsam vorkommt (
Ph. aipolia, Ph. biziana, Ph. stellaris
). Eine grobkörnige
Bereifung, zumindest an den Lobensspitzen, unterscheidet sie von
Phaeophyscia
-Arten ohne Soredien. In
Südtirol ist sie anscheinend wenig verbreitet und vor allem an landwirtschaftlich genutzte Gebiete in collin-
montanen Lagen gebunden.
Beschreibung:
Thallus blättrig, bis 15 cm breit, mit 0,6-2 mm breiten Loben.
Oberseite bräunlich, zumindest am Lobenrand bereift, ohne Sorale und Isidien, manchmal mit sekundären
Läppchen in der Thallusmitte. Unterseite an den Lobenspitzen weißlich, zur Thallusmitte hin schwärzlich,
Rhizinen schwarz, mit einer Hauptachse und vielen rechtwinklig abstehenden Fasern, oft einen dichten,
schwarzen Teppich bildend. Apothecien häufig, Scheibe bereift, Rand meist gelappt; Sporen ellipsoid,
braun, querseptiert 2-zellig.
Chemie:
Tests alle negativ.
Physconia enteroxantha
(Nyl.) Poelt
Verbreitung:
Art der mediterran-gemäßigten Lagen; sie wächst auf freistehenden Bäumen in
Gesellschaften des Xanthorion, seltener über moosbedecktem Silikatgestein. Schattenformen, deren Mark
sehr blass gelbfarbig ist, können mit
Ph. grisea
verwechselt werden, die jedoch eine helle Unterseite
aufweist. Über Verbreitung und Ökologie dieser Art in Südtirol ist wenig bekannt.
Beschreibung:
Thallus
blättrig, bis 5 cm breit, mit 0,6-2 mm breiten Loben. Oberseite bräunlich, zumindest die Lobenränder
bereift, mit gelblichen Randsoralen. Unterseite am Rand weißlich, im Zentrum des Thallus schwarz-
bräunlich, mit vielen schwarzen Rhizinen, die aus einer Hauptachse mit vielen rechtwinkelig abstehenden
Fasern bestehen. Die Rhizinen bilden oft einen dichten schwarzen Teppich. Mark gelb. Apothecien selten.
Chemie:
Rinde K-; Mark K+ gelb.
1...,59,60,61,62,63,64,65,66,67,68 70,71,72,73,74,75,76,77,78,79,...102
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