Makroflechten - page 66

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Thallusoberseite grau-blau, gelegentlich bräunlich, Unterseite mit einem sehr deutlichen schwarz-blauen
Hypothallus (Vorlager, schwammiges Geflecht auf der Unterseite). Apothecien in der Regel zahlreich, vor
allem in der Thallusmitte, Scheiben braun-rötlich; Sporen einfach, ellipsoid, farblos.
Chemie:
Tests alle
negativ.
Peltigera collina
(Ach.) Schrad.
Verbreitung:
Art mit subozeanischer Affinität, typisch für Gesellschaften des Lobarion pulmonariae. Sie
besiedelt häufig moosbedeckte Baumstämme in sehr feuchten, montanen Wäldern. In Südtirol ist sie sicher
sehr selten und wurde seit mehr als einem halben Jahrhundert nicht mehr beobachtet.
Beschreibung:
Thallus blättrig, bis 15 cm breit, Loben bis 1,5 cm breit, lang ausgezogen und fast über die gesamte Länge
dem Substrat angedrückt. Oberseite grau bis grau-bläulich, selten braun, glatt, mehr oder weniger glänzend,
im feuchten Zustand dunkelgrau-schwarz, mit randlichen grau-bläulichen Soralen. Unterseite mit
hellbraunen Adern und einfachen Rhizinen. Apothecien selten. Photobiont
Nostoc
(Cyanobakterium).
Chemie:
Tests alle negativ. Mit Tenuiorin, Methyl-Gyrophorsäure, Gyrophorsäure.
Peltigera praetextata
(Sommerf.) Zopf
Verbreitung:
Art mit weiter ökologischer Amplitude, die verschiedene Substrattypen besiedeln kann unter
anderem Holz und Rinde von verrottenden Baumstümpfen. Sie ist vielleicht die häufigste Art dieser
Gattung in Italien und ist in Südtirol vor allem an feuchte montane Wälder mit Weiß-Tannen gebunden, wie
im Gebiet um Bad Ratzes.
Beschreibung:
Thallus blättrig, bis 30 cm, Loben bis 2 cm breit. Oberseite grau
bis braun, filzig, mit schuppenförmigen und koralloiden Isidien entlang von Thallusrissen und/oder an den
Lobenrändern. Unterseite mit abgeflachten Adern, in der Thallusmitte dunkel und an den Rändern hell; Mit
einfachen, nicht zusammenfließenden Rhizinen, in der Mitte des Thallus dunkel. Apothecien manchmal an
den Lobenrändern vorhanden, Scheibe sattelförmig, braun, Sporen farblos, nadelförmig, mit 3-5
Querwänden. Photobiont
Nostoc
(Cyanobakterium).
Chemie:
Tests alle negativ. Keine Flechtenstoffe
bekannt.
Phaeophyscia cernohorskyi
(Nádv.) Essl.
Verbreitung:
Art mit sehr weiter Verbreitung, bevorzugt epilithisch, nicht selten auch epiphytisch
wachsend. Ihre Verwandtschaft zu
Ph. hirsuta
würde eingehendere Untersuchungen erfordern: letztere ist
im submediterranen Italien relativ häufig, während
Ph. cernohorskyi
nur in Gebieten mit warm-trockenem
Klima vorkommt, wie beispielsweise in den Alpentälern. In Südtirol ist sie für den Vinschgau
nachgewiesen.
Beschreibung:
Thallus blättrig, meist rundlich, Loben 0,5-1 mm breit, mit feinen grünlichen
Soredien am Rand und dünnen transparenten Haaren auf der Fläche. Oberseite dunkel braun-gräulich.
Unterseite schwarz. Apothecien selten, Rand mit transparenten Haaren besetzt.
Chemie:
Tests alle negativ.
Phaeophyscia ciliata
(Hoffm.) Moberg
Verbreitung:
gemäßigt-boreal verbreitete Art, häufig in Bergtälern auf freistehenden Bäumen mit
nährstoffreicher Rinde (Optimum auf Walnuss). Das Fehlen von Soredien unterscheidet sie von
ausnahmsweise fertilen Formen von
Ph. orbicularis
. Schmalere Loben, fehlende Bereifung, sowie die oft
von dunklen Wimpern eingefassten Apothecienränder, unterscheiden sie deutlich von
Physconia distorta
.
Über Verbreitung und Ökologie dieser Art in Südtirol ist wenig bekannt.
Beschreibung:
Thallus blättrig, 3-
5 cm breit, mit 0,4-1,5 mm breiten Loben und weißem Mark. Oberseite grau, nicht bereift, ohne Soredien
und Isidien. Unterseite schwarz, manchmal am Rand heller, mit zahlreichen, einfachen, abstehenden,
schwarzen Rhizinen. Apothecien häufig, Scheibe schwarz, von einem „Kranz“ rhizinenähnlicher Wimpern
eingefasst; Sporen ellipsoid, braun, querseptiert 2-zellig.
Chemie:
Tests alle negativ.
Phaeophyscia hirsuta
(Mereschk.) Essl.
Verbreitung:
Art gemäßigter Lagen; sie besiedelt freistehende Bäume in Gesellschaften des Xanthorion
und kommt in Italien am häufigsten auf der tyrrhenischen Seite vor. Durch ihre transparenten Haare, die die
Thallusoberseite bedecken, ist sie leicht zu erkennen. In Südtirol ist sie in collinen Flaumeichenwäldern
ziemlich verbreitet.
Beschreibung:
Thallus blättrig, 3-4 cm breit, rundlich, mit 0,5-1 (-1,5) mm breiten,
meist abgeflachten Loben. Oberseite grau bis braun-gräulich, mit verstreuten, transparenten Haaren an den
Lobenspitzen und randlichen sowie endständigen meist lippenförmigen Soralen. Unterseite schwarz,
manchmal am Rand heller, mit einfachen, schwarzen Rhizinen. Apothecien selten.
Chemie:
Tests alle
negativ.
1...,56,57,58,59,60,61,62,63,64,65 67,68,69,70,71,72,73,74,75,76,...102
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