Makroflechten - page 70

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Physconia perisidiosa
(Erichsen) Moberg
Verbreitung:
Art der mediterran-gemäßigten Lagen; sie entwickelt sich sowohl auf Rinde als auch auf
epiphytisch wachsenden Moosen. Über Verbreitung und Ökologie dieser Art in Südtirol ist wenig bekannt.
Sie ist durch Lippensorale, die sich an den Spitzen kleiner schwach aufgerichteter Loben entwickeln sowie
durch eine braune Unterseite gekennzeichnet.
Beschreibung:
Thallus blättrig, bis 4 cm breit, Loben 0,5 bis
1,2 mm breit, meist kurz. Oberseite braun, zumindest am Lobenrand bereift, Loben in der Mitte des Thallus
aufsteigend mit Lippensorale. Unterseite schwarz und berindet, zum Rand hin heller und unberindet, mit
vielen schwarzen Rhizinen, die aus einer Hauptachse mit vielen rechtwinklig abstehenden Fasern bestehen.
Mark weiß. Apothecien selten.
Chemie:
Tests alle negativ.
Physconia venusta
(Ach.) Poelt
Verbreitung:
typische Art feuchter Buchenwälder der mediterranen Gebirge. Sie kann mit gelappten
Formen von
Ph. distorta
verwechselt werden. Über Verbreitung und Ökologie dieser Art in Südtirol ist
wenig bekannt. Die einzigen Angaben stammen vom Ende des 19. Jahrhunderts.
Beschreibung:
Thallus
blättrig, bis 8 cm breit, Rosetten mit flachen, 1-2 mm breiten Loben bildend, die ± am Substrat haften.
Oberseite grau-bräunlich, bereift, ohne Isidien und Sorale. Unterseite hell mit schwarzen Rhizinen.
Apothecien in der Regel vorhanden, mit charakteristisch gelappten Rändern und schwarzen Scheiben, meist
bereift; Sporen ellipsoid, braun, querseptiert 2-zellig.
Chemie:
Mark K-.
Platismatia glauca
(L.) W.L. Culb. & C.F. Culb.
Verbreitung:
circumboreale Art, im gesamten Alpenraum ziemlich verbreitet, sowohl auf saurer Rinde als
auch auf Silikatgestein, viel seltener hingegen auf den Bergen der Halbinsel und den großen Inseln. In den
Alpen kommt sie häufig in Vergesellschaftung mit
Pseudevernia furfuracea
vor, die eine ähnliche
Ökologie, aber eine weitere Verbreitung und größere ökologische Amplitude aufweist. In Südtirol ist sie in
den subalpinen Wäldern allgemein verbreitet, vor allem auf Lärchen und, Fichten sowie in Lärchenweiden,
die nicht intensiv bewirtschaftet werden.
Beschreibung:
Thallus blättrig, bis 15 cm im Durchmesser, Loben
bis 1,5 cm breit, deutlich aufsteigend, ganzrandig bis schwach gelappt. Oberseite des Thallus grau,
manchmal mit Brauntönen und ziemlich zerknittert, ohne Pseudocyphellen, mit körnigen Soralen und
koralloiden Isidien am Lobenrand. Unterseite schwarz, außer bei Schattenformen, wo sie braun oder
weißlich ist; Rhizinen in unterschiedlicher Anzahl, einfach oder verzweigt. Apothecien selten.
Chemie:
Rinde K+ gelb, Mark K-, C-, KC-, P-. Mit Atranorin und Caperatsäure.
Polycauliona polycarpa
(Hoffm.) Frödén, Arup & Søchting
Verbreitung:
boreal-montan verbreitete Art, sie besiedelt freistehende Bäume, sonnenexponierte Äste und
kleine Sträucher, häufig auch Holzzäune in montaner-subalpiner Lage. In Südtirol ist sie vermutlich an
landwirtschaftlich genutzte Gebiete in montan-hochmontaner Lage gebunden.
Beschreibung:
Thallus
blättrig, konvexe bis 2 cm breite Rosetten bildend, Loben bis 1 mm breit, orange, meist unter den großen
konkaven Apothecien verborgen. Scheibe meist intensiver gefärbt als der Thallus, mit dickem Rand. Sporen
polarilokular, farblos.
Chemie:
K + rot. Mit Parietin.
Pseudevernia furfuracea
(L.) Zopf var.
furfuracea
Verbreitung:
eine der häufigsten und am weitesten verbreiteten Flechtenarten in den Wäldern der Alpen.
Sie wächst bevorzugt an Stämmen und Ästen von Nadelbäumen, in sehr feuchten Gebieten gedeiht sie auch
auf Silikatfelsen. Form und Größe der Lappen sind sehr variabel, was zur Beschreibung von zahlreichen
Formen ohne taxonomischen Wert geführt hat. Sie hat eine weite ökologische Amplitude und kann
manchmal auch in tieferen Lagen angetroffen werden (schwach entwickelte Einzelexemplare konnten auch
in der Nähe von Innenstädten gefunden werden). Die var.
ceratea
ist durch die Farbänderung des Markes
C+ rosa gekennzeichnet. Sie ist zusammen mit der typischen Varietät in ganz Italien verbreitet. In Südtirol
ist
Pseudevernia furfuracea
in montanen-subalpinen Nadelwäldern allgemein verbreitet.
Beschreibung:
Thallus im juvenilen Stadium blättrig, später strauchig, verzweigt, mit abgeflachten Zweigen. Oberseite
grau, mit zahlreichen einfach bis koralloiden, zylindrischen Isidien, Unterseite zumindest im Zentrum
schwarz, an den Spitzen der Äste weiß bis rosafarben. Apothecien manchmal vorhanden, mit brauner
Scheibe; Sporen ellipsoid, farblos, einfach.
Chemie:
es sind zwei Chemotypen bekannt: 1) Rinde K+ gelb,
Mark C-, KC+ rosa-braun, mit Physodsäure; 2) Rinde K+ gelb, Mark C+ rot, KC+ rot, mit Olivetorsäure.
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