Makroflechten - page 64

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Parmelia submontana
Hale
Verbreitung:
sehr charakteristische Art, die typisch für feuchte montane Wälder ist (vor allem für
Buchenwälder). In Italien scheint sie in den feuchten Buchenwäldern des Apennin häufiger zu sein als in
jenen der Alpen, wo sie seltener vorkommt. In Südtirol wurde sie rezent im Gebiet von Bad Ratzes auf
Weiß-Tannen beobachtet. Wenn sie gut entwickelt ist, sind die Loben hängend, mit nach oben eingerollten
Spitzen. Dieses Merkmal macht sie gegenüber ähnlichen Arten wie P. saxatilis leicht erkennbar.
Beschreibung:
Thallus blättrig, 5-10 cm breit, Loben verlängert (bandförmig), bis 5 mm breit, mit
kantigem Rand, hängend, Spitzen nach oben eingerollt. Oberseite grau, mit weißen strichförmigen
Pseudocyphellen und runden Soralen mit körnig-isidioiden Soredien. Unterseite schwarz, braun berandet,
mit schwarzen, einfachen, gelegentlich gegabelten Rhizinen. Apothecien selten.
Chemie:
Rinde K+ gelb
dann rot; Mark und Sorale C- und K+ KC+ orange, P+ dunkelgelb-orange. Mit Atranorin und Salazinsäure.
Parmelia sulcata
Taylor
Verbreitung:
P. sulcata
ist ohne Zweifel die häufigste
Parmelia
-Art in Italien. Sie wächst auf sauren bis
leicht sauren Substraten, die nicht oder nur leicht eutrophiert sind, von Meeresniveau bis in die subalpine
Stufe und ist gegen Umweltverschmutzungen ziemlich resistent, weshalb sie auch am Rand von
Ballungszentren vorkommen kann. Letzthin wurde diese Gruppe in Spanien untersucht und erwies sich in
Bezug auf ihre molekulargenetischen und morphologischen Eigenschaften als heterogen (ohne markante
Unterscheidungsmerkmale). Vermutlich kommt in Italien auch
P. barrenoae
Divakar, M.C. Molina & A.
Crespo vor. In Südtirol ist sie in verschiedenen Waldtypen und ruralen Lebensräumen collin-montan
allgemein verbreitet.
Beschreibung:
Thallus blättrig, 5-10 cm breit, Loben bis 5 mm breit, mit kantigen
Rändern. Oberseite grau, mit weißen, strichförmigen-vernetzten Pseudocyphellen und langgestreckten
Soralen. Unterseite schwarz, am Rand braun, mit einfachen, schwarzen, manchmal gegabelten Rhizinen.
Apothecien gelegentlich vorhanden, Scheibe braun; Sporen ellipsoid, einfach, farblos.
Chemie:
Rinde K+
gelb dann rot; Mark und Sorale C- und K+, und KC+ orange, P+ dunkelgelb-orange. Mit Atranorin und
Salazinsäure.
Parmelina pastillifera
(Harm.) Hale
Verbreitung:
Art gemäßiger Klimata; in ganz Italien verbreitet vor allem unterhalb der subalpinen Stufe, in
Gebieten mit hohen Niederschlägen. Sie wächst auf freistehenden Bäumen oder in sehr offen Wäldern, auf
schwach sauren Substraten, die wenig oder nicht eutrophiert sind. Die schwarzen, abgeflachten Isidien, die
einem Bonbon der Marke „Golia“ ähneln, ermöglichen eine leichte Unterscheidung von der ähnlichen, aber
viel häufigeren
P. tiliacea
. In Südtirol scheint sie kaum verbreitet zu sein und ist eher an naturnahe
Lebensräume wie Lärchenweiden gebunden.
Beschreibung:
Thallus blättrig, bis 15 cm breit, Loben bis 1
cm breit, im Umriss abgerundet. Oberseite hellgrau mit bläulichen Färbungen, mit schwarzen, abgeflachten
Isidien, die vor allem auf die Mitte des Thallus konzentriert sind. Unterseite schwarz, zum Rand hin braun,
mit schwarzen, einfachen Rhizinen bis zum Rand. Apothecien selten.
Chemie:
Rinde K+ gelb; Mark K-, P-,
C + rot, KC+ rot, UV-. Mit Atranorin und Lecanorsäure.
Parmelina tiliacea
(Hoffm.) Hale
Verbreitung:
vorwiegend an gemäßigte Klimata gebundene Art; sie besiedelt vor allem freistehende
Bäume oder Bäume in offenen Wäldern. In Südtirol ist sie wenig verbreitet bzw. vor allem an rurale,
montane Lebensräume und colline Flaumeichenwälder gebunden.
Beschreibung:
Thallus blättrig, bis 15
cm breit, Loben bis 1 cm breit, im Umriss abgerundet. Oberseite hellgrau, Isidien grau mit dunkelbraunen
Spitzen, einfach bis koralloid, von zylindrisch bis spatelförmig, meist sehr zahlreich vor allem im zentralen
Bereich des Thallus. Unterseite schwarz, randlich braun, bis zum Rand mit schwarzen, einfachen Rhizinen
besetzt. Apothecien selten.
Chemie:
Rinde K+ gelb; Mark K-, P- und C+ und KC+ karminrot. Mit
Atranorin und Lecanorsäure.
Parmeliopsis ambigua
(Hoffm.) Nyl.
Verbreitung:
circumboreal-montan verbreitete Art; sie ist entlang des Alpenbogens weit verbreitet,
Richtung Süden entlang des Apennins immer seltener werdend. Eine sehr typische Art der subalpinen Stufe,
wo sie an der Basis von Bäumen (v.a. Nadelbäume) oder alten Baumstümpfen (auch auf Holz) zusammen
mit
P. hyperopta
und
Vulpicida pinastri
wächst und das Parmeliopsidetum ambiguae bildet, eine
Vergesesellschaftung, die an eine längere Schneebedeckung angepasst ist. Auf besonders sauren Substraten
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