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Melanohalea exasperatula
(Nyl.) O. Blanco, A. Crespo, Divakar, Essl., D.
Hawksw. & Lumbsch
Verbreitung:
Art gemäßigt-kalter bis boreal-montaner Klimata; sie besiedelt v.a. die Zweige aber auch die
Nadeln freistehender Nadelbäume (vorwiegend Lärche). Für die Bestimmung sind die typischen keulen-
spatelförmigen Isidien und die negative Reaktionen auf Reagenz-Tests wichtig. In Südtirol konnte sie in
intensiv bewirtschafteten Lärchenweiden im Hochpustertal und Gadertal sehr häufig gefunden werden.
Beschreibung:
Thallus blättrig, bis 8 cm breit, Loben bis 5 mm breit, mit unregelmäßig eingeschnittenen
Rändern. Oberseite braun-olivgrün, im feuchten Zustand durchscheinend, mit einfachen, geschwollenen
Isidien, die keulen- oder spatelförmig werden oder sich zu kleine Läppchen entwickeln. Unterseite heller,
im Zentrum dunkelbraun, mit hellen, verstreuten Rhizinen. Apothecien selten.
Chemie:
Tests alle negativ.
Menegazzia terebrata
(Hoffm.) A. Massal.
Verbreitung:
Art mit subozeanischer Verbreitung, deren europäisches Areal sich von Skandinavien bis
nach Portugal erstreckt, mit verstreuten Populationen in den Gebirgen Zentral- und Südeuropas mit
feuchtem Klima. Sie wächst auf Rinde, vorwiegend auf Buche und Weißtanne, in feuchten Wäldern der
montanen Stufe der Alpen. In Südtirol ist sie sicher sehr selten, die einzige rezente Beobachtung stammt aus
dem Gebiet von Bad Ratzes (Wald mit Weißtannen), andere Angaben liegen mehr als ein Jahrhundert
zurück.
Beschreibung:
Thallus blättrig, bis 10 cm breit, rosettig, gut am Substrat haftend, Loben 0,5-1,5
mm breit, mit abgerundeten Spitzen, die sich gegenseitig berühren und innen hohl sind. Oberseite grau-
grünlich, oft mit bräunlichen Rändern, glatt, glänzend, mit mehr als 1 mm weiten Löchern sowie
flächenständigen, ringförmigen Kopfsoralen. Unterseite schwarz, ohne Rhizinen. Apothecien selten.
Chemie:
Rinde K + gelb; Mark K + gelb, P + orange. Mit Atranorin und Stictinsäure.
Nephroma laevigatum
Ach.
Verbreitung:
gemäßigt-subtropisch verbreitete Art mit Affinität zu subozeanischem Klima. Sie wächst auf
sauren Rinden, häufiger sogar auf epiphytischen Moosen (seltener auf Silikatgestein) in reifen, sehr
feuchten Waldbeständen, oft in Gesellschaften des Lobarion. Durch ihr gelblich gefärbtes Mark ist sie leicht
erkennbar und vermutlich die am weitesten verbreitete Art der Gattung
Nephroma
in Italien. Sie kommt
entlang der Tyrrhenischen Küste fast bis auf Meeresniveau vor. In Südtirol ist sie sicher sehr selten und
wurde seit mehr als einem Jahrhundert nicht mehr verzeichnet.
Beschreibung:
Thallus blättrig, bis 8 cm
breit, Loben 2-10 mm breit, robust, manchmal ledrig, ganzrandig. Oberseite grau-bräunlich im trockenen,
dunkelgrau-bläulich im feuchten Zustand. Unterseite nicht filzig, runzelig, am Rand heller, zur Thallusmitte
hin dunkler. Mark gelb. Apothecien an den Lobenrändern an der Thallusunterseite. Photobiont
Nostoc
(Cyanobakterium).
Chemie:
Mark K + rosa oder rot. Mit Nephromin, Nephrin und Zeorin.
Nephroma parile
(Ach.) Ach.
Verbreitung:
Art gemäßigter-kalter Lagen, mit subozeanischer Affinität; sie wächst in Gesellschaften des
Lobarion auf saurer Rinde, häufiger sogar auf epiphytischwachsenden Moosen, manchmal (in sehr feuchten
Lagen) auch auf Silikatgestein. Sie ist in Italien in Berggebieten allgemein verbreitet und hat ihr Optimum
in der montanen und borealen Stufe; sie ist aber sehr selten und vermutlich rückläufig. In Südtirol ist sie
sicher sehr selten und wurde seit mehr als fünfzig Jahren nicht mehr vermerkt.
Beschreibung:
Thallus
blättrig, bis 10 cm breit, Loben 3-8 mm breit, ganzrandig oder Rand schwach gekerbt, selten aufsteigend.
Oberseite grau-bläulich, manchmal bräunlich, im feuchten Zustand dunkelgrau, mit bläulichen meist
randlichen Soralen. Unterseite glatt bis runzelig, nicht filzig. Mark weiß. Apothecien selten. Photobiont
Nostoc
(Cyanobakterium).
Chemie:
Mark K- oder K+ gelb. Mit Zeorin.
Nephroma resupinatum
(L.) Ach.
Verbreitung:
überwiegend in gemäßigten Lagen verbreitete Art; sie wächst in kalt-feuchten und schattigen
Lebensräumen auf moosbedeckten Stämmen und auf Steinen; typisch für feuchte Buchenwälder. In Südtirol
ist sie sicher sehr selten und wurde seit mehr als einem Jahrhundert nicht mehr verzeichnet.
Beschreibung:
Thallus blättrig, bis 10 cm breit, Loben 5-17 mm breit, robust, mit gezähntem Rand, manchmal aufsteigend.
Oberseite grau-bräunlich, im feuchten Zustand dunkelgrau, fein behaart oder schwach filzig. Unterseite
filzig mit kleinen weißen Papillen. Mark weiß. Apothecien häufig, auf der Unterseite des Thallus.
Photobiont
Nostoc
(Cyanobakterium).
Chemie:
Tests alle negativ.