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den Namen Trollblum fest (was vermutlich „kugelrunde Blume“ bedeutet). Der Arzt Johann Bauhin (1541-1613)
„übersetzte“ diesen Ausdruck jedoch ins Lateinische als Trollius flos.
Diese ausdauernde krautige Pflanze ist kahl und zwischen 30 und 60 Zentimeter hoch. Der Stängel ist meist
unverzweigt. Die Blätter sind handförmig in fünf bis sieben Lappen unterteilt. Der Stängel ist für gewöhnlich einblütig.
„Die große, helle, gelbe Blüte ist beinah hobelartig und besitzt 10-15 ausgedehnte, gewölbte Kelchblätter, die die
inneren Teile verdecken. Es sind 5-20 Kronblätter vorhanden; sie sind länglich, im Vergleich zu den Kelchblättern
unbedeutend und besitzen in Bodennähe eine flache Vertiefung, in der sich Honig ansammelt.“
Auf diese Weise wurde die Blüte im Jahr 1892 von Martin Cilenšek im Werk „Unsere schädlichen Pflanzen in Bild und
Text“ beschrieben.
Die Trollblumen sind in Europa, im Kaukasus und im arktischen Nordamerika verbreitet. In Slowenien wachsen sie auf
feuchten Trockenrasenflächen, zwischen Büschen, in feuchten Wäldern von der Montanstufe bis zur subalpinen Stufe
im Alpen- sowie Voralpengebiet und auf dem Snežnik.
Valeriana tripteris
L. subsp.
austriaca
E. Walther - Dreiblättriger
Baldrian oder Dreischnittiger Baldrian
Er wird bis zu 60 cm hoch und hat eine blassbläuliche grüne Farbe. Die
Grundblätter sind ganz, die Stängelblätter jedoch dreischnittig, woher auch der
Artname stammt. Die Blüten sind in einer schirmförmigen Rispe und sind meist
weißlich oder rosafarbig. Sie werden von Insekten bestäubt. Die Früchte sind
Nüsse mit Federkrone. Sie werden vom Wind verweht.
Er wächst in Wäldern, auf Felsen, auf Felsgeröll und zwischen Berg-Kiefern
vom Tiefland bis zur subalpinen Stufe in ganz Slowenien. Im Allgemeinen ist er
in süd- und mitteleuropäischen Gebirgen verbreitet.
Veratrum lobelianum
Bernh. - Grünlicher Germer
(
Veratrum album
subsp.
lobelianum
)
Die Pflanze ist mindestens 50 cm hoch und besitzt breite eiförmige oder
elliptische Blätter, die mit ihren Blattscheiden einen imaginären Stängel bilden.
Die Blüten befinden sich im rispenförmigen Blütenstand. Die Blätter der
Blütenhülle sind auf der Oberseite grün oder grünlich gelb.
Er gedeiht auf Feuchtwiesen, in Wäldern, auf Weideflächen und zwischen
Hochstauden in der Bergstufe. In Slowenien wächst er in den Alpen, auf dem
Porezen, Ratitovec, im Bergland von Polhov Gradec und im Trnovo-Wald. Im
Allgemeinen ist er im europäischen Gebirge und in Asien verbreitet.
Es besteht eine Ähnlichkeit mit dem Weißer Germer (
Veratrum album
subsp.
album
), dessen Blütenhülle jedoch weiße Blätter besitzt und der in Slowenien
häufiger im Osten (Pohorje, Snežnik) vorkommt.
Germer sind hochgiftig. Sie enthalten Alkaloide, die Erbrechen, Durchfall, starke Magen- und Darmschmerzen,
Erstickung verursachen und sogar zum Tod führen können.
Veratrum nigrum
L. - Schwarzer Germer
Die Pflanze mit den dunkelsten Blüten in der slowenischen Flora ist der
Schwarze Germer. Ihre Blüten sind rotbraun bis dunkelbraun oder noch dunkler.
Schon der slowenische Name Čmerika (Griesgram) weist darauf hin, dass sie
hochgiftig ist, da sie Alkaloide enthält. In den alten Wörterbüchern kann man
nachlesen, dass Čemer der altertümliche Ausdruck für Gift, Entzündung,
Verstimmung ist.
Der lateinische Name soll jedoch aus dem Wort verus stammen, was wahr, echt
bedeutet. Früher wurde nämlich der Staub aus den Wurzelstöcken als Niesmittel
verwendet, das das Gehirn gereinigt und den Verstand geschärft haben soll.
Wenn man niest, bestätigt man die Wahrheit und sagt: „Es ist wahr!“ Dies ist
eine der Erklärungen des lateinischen Ausdrucks!
In Slowenien kommt er am häufigsten auf dem Karst, in den Tälern von Posočje und in Zasavje vor. Er gedeiht jedoch
auch am Bohinjer See.
Der Schwarze Germer ist eine osteuropäisch-asiatische Art, die auf dem Gebiet der Südalpen, in Tschechien, Ungarn,
auf der Balkanhalbinsel, in Sibirien und Kamtschatka gedeiht.
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