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mitsamt Erde nach Klagenfurt an den Naturwissenschaftler Franz Xaver
Wulfen, der im Jahr 1790 vermerkte, dass der Seguiers Hahnenfuß auch in
Krain wächst.
Er ist bis zu 15 cm hoch. In seiner Jungblüte ist er zottig behaart. Die
Grundblätter treiben unter der Erde aus. Die Blütenstiele sind glatt und rund.
Die Blüten sind von weißer Farbe und nach der Blüte bilden sich fünf bis zehn
Nussfrüchte ohne Schnabel heraus.
Er gedeiht an feuchten und steinigen Wiesenhängen, in Felsspalten und auf
Felsgeröll in der alpinen Stufe. Er ist in den westlichen und östlichen Alpen, in
der Lombardei und in den zentralen Apenninen verbreitet. In Slowenien wächst
er nur an zwei Standorten in den Karawanken. Über zweihundert Jahre ist bereits der Standort auf dem Vajnež bekannt,
wobei er nach dem Zweiten Weltkrieg auch in Begunjščica gefunden wurde.
In der Roten Liste der Tüpfelfarngewächse und Samenpflanzen aus dem Jahr 2002 gehört der Seguiers Hahnenfuß zu
den seltenen Pflanzenarten.
Er wurde nach einem französischen Botaniker benannt. Jean Francois Seguier (1703-1784) wurde in Südfrankreich
(Nimes) geboren. Er schrieb das Werk über die Pflanzenwelt von Verona (Plantae veronenses, 1754). Er besuchte
mehrfach auch Südtirol und die Grenzregionen.
Rhaponticoides alpina
(L.) M.V. Agab. & Greuter - Alpen-
Flockenblume
(
Centaurea alpina
)
Man könnte die Gattung der Flockenblumen (
Centaurea
sp.) kentaurisches
Kraut nennen, da diese den lateinischen Namen nach dem Kentaur Hiron, einem
Pferd mit menschlicher Brust und menschlichem Kopf, erhalten hat. In der
Antike wurden mit diesem Ausdruck mehrere Heilpflanzen bezeichnet. Über
Hiron besagt nämlich die altgriechische Mythologie, er soll ein gewandter Arzt
gewesen sein, der Wunderheilungen vollbrachte.
In Slowenien gedeihen 24 Flockenblumenarten. Unter diesen ist die Alpen-
Flockenblume (
Centaurea alpina
) am seltensten, die man trotz ihres Namens
vergebens in den Alpen suchen würde.
Im Jahr 1866 kann man in den Mitteilungen des Musealvereins für Krain lesen,
dass Baron Nikomed Rastern dem Landesmuseum ein getrocknetes Exemplar der Alpen-Flockenblume zum Geschenk
machte, die dieser auf dem Čaven oberhalb von Ajdovščina pflückte. Die Art war zu dem Zeitpunkt neu in der
Pflanzenwelt von Krain und des Küstenlandes.
Baron Rastern (1806-1875) lebte in Češenik oberhalb von Dob bei Domžale und war Hobbybotaniker. Er stellte ein
relativ umfangreiches Herbarium zusammen, das vom Naturhistorischen Museum Slowenien aufbewahrt wird, wobei
unter den übrigen Exemplaren die Alpen-Flockenblume erhalten geblieben ist, die dieser am 13. Juli 1866 pflückte. Im
Museum ist jedoch auch das ein Jahr „ältere“ Exemplar erhalten geblieben, das der Triester Botaniker Muzio de
Tommasini „am Osthang des Hügels ca. 30 Klafter (ca. 60 m) oberhalb des Dorfes Merče, das zwischen den Stationen
der Karster Eisenbahn Sežana und Divača liegt“, pflückte.
Die Alpen-Flockenblume ist von den anderen Arten derselben Gattung leicht zu unterscheiden. Sie ist zwischen 40 und
100 cm hoch, hat blaugrüne geteilte Blätter. Die blassgelben Blüten sitzen in Körbchen, die mittleren Hüllblätter sind
ohne Anhänge und haben einen lederartigen Rand.
In Slowenien gedeiht sie in hellen Karstwäldern, auf Felsen und auf Felsgeröll in der Umgebung von Sežana (Merče,
Povirska gora, Tabor) und am Rand des Ternowaner Waldes auf dem Čaven.
Sie hat ein nicht zusammenhängendes Areal am südlichen Rand der Alpen und gedeiht sehr verstreut in Südeuropa in
Spanien, Italien, Slowenien, Bosnien, Herzegowina und Serbien.
Rhodiola rosea
L. - Rosenwurz
Die Gattung der Rosenwurze (
Rhodiola
) erhielt ihren Namen nach dem
Wurzelstock, der nach Rosen duftet. Rhodiola ist nämlich die
Verkleinerungsform des griechischen Wortes rhodon, was Heckenrose bzw.
Rose bedeutet.
In Slowenien kommt der Rosenwurz in den Karawanken, Julischen und
Kamnik-Savinja Alpen, im Alpenvorland jedoch auf dem Porezen vor. Im
Allgemeinen ist er in den Pyrenäen, in den Alpen, Vogesen, Sudeten und
Karpaten, in Skandinavien, im Ural und Himalaja, in Japan, in den arktischen
Gebieten Asiens und Nordamerikas verbreitet.
1...,59,60,61,62,63,64,65,66,67,68 70,71,72,73,74,75,76,77,78