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Rhododendron hirsutum
L. - Bewimperte Alpenrose
„Der schönste Schmuck in der Krummholzstufe sind jedoch die leuchtend roten
Blüten des umjubelten Stars unserer Alpenflora … Das blühende
Alpenrosengebüsch ist die Schönheit aller Schönheiten der Alpenvegetation.
Weit dorthin strahlt das brennende Rot über die intensiv grünen Blätter der
üppigen Blüten im unerreichten wirkungsvollen Farbkontrast ...“ Mit einer
derartigen Begeisterung beschrieb Ferdinand Seidl im Jahr 1918 die Alpenrose
in dem kleinen Büchlein „Pflanzenwelt unserer Alpen“.
In unseren Alpen gedeihen zwei Alpenrosenarten. Viel häufiger kommt die
Bewimperte Alpenrose vor. Der niedrige, dicht belaubte Strauch besitzt kurze
und reich verzweigte Zweige. Die Blätter sind immergrün und an den Rändern
behaart. Die Blütenkrone ist krug- und glockenförmig, hellrot und im Inneren behaart. Sie wächst zwischen Berg-
Kiefern und in Bergwäldern auf Kalkboden. Im Allgemeinen ist sie in den östlichen und Zentralalpen sowie auf dem
Balkan verbreitet. In Slowenien kommt sie am häufigsten in den Alpen vor, wächst jedoch auch mancherorts in den
Tälern, wo sie als Eiszeitüberrest oder Relikt überlebt hat.
Da die (behaarte) Alpenrose eine der sog. Alpenblumen ist, die früher in den Alpensträußen nicht fehlen durfte, haben
die Sammler von Volksnamen Slowenienweit gleich einige Ausdrücke zusammengetragen, die diesen Strauch
bezeichnen: Pljuvanec, Bljuvanec, Dragomastnik, Ravš, Sleč, Gričevje, Planinski Balzam, Ravšelj, Ravšje, Žiženjpanj,
Planinska Roža, Gričevnik, Burja, Hudičele, Kapelčovje, Natékovje und Uršulke.
Rhododendron luteum
Sweet - Gelbe Alpenrose
In Slowenien wachsen drei Alpenrosenarten. Die Bewimperte und Rostrote
Alpenrose sind alpine Arten mit roten Blüten. Viel ungewöhnlicher ist jedoch
die Gelbe Alpenrose und Tone Wraber schrieb nieder, dass dies in „jederlei
Hinsicht eine sehr vornehme Pflanze ist“.
Der Name besagt, dass sie intensiv gelbe Blüten hat, die intensiv duften. Für
gewöhnlich ist sie ein einen Meter hoher Strauch mit Blättern, die im Herbst
abfallen.
In Slowenien wurde sie erstmals erst nach dem Zweiten Weltkrieg entdeckt und
zog unter Botanikern eine große Aufmerksamkeit auf sich. Es herrschte die
Meinung vor, dass sie bei uns autochthon ist, wobei noch nicht geklärt ist, ob sie
noch aus dem Tertiär erhalten geblieben oder erst nach der Eiszeit zugewandert ist.
Sie wächst in sauren Laubwäldern in der Umgebung von Ljubljana und in der Umgebung von Boštanj und Brusnica bei
Novo mesto.
Sie ist eine osteuropäische, kleinasiatische und kaukasische Pflanze. An die Standorte in Kleinasien und im Kaukasus
erinnert auch der Name Pontischen Azalee.
Im botanischen Alpengarten Juliana pflanzte sie als erster Prof. Ciril Jeglič in den Sechzigerjahren. Später ging der
Strauch zugrunde. Wir haben ihn neu gepflanzt, und als er schon fast ausgetrocknet war, trieb er erneut junge Triebe aus
und begann zu blühen.
Salvia glutinosa
L. - Klebrige Salbei
Er gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae), die ihren Namen nach der
zweilippigen Blütenkrone erhielten. Er ist eine symmetrische Blume, die ober-
und unterlippig gegliedert ist.
Der Klebrige Salbei hat seinen Namen durch den klebrigen Kelch und Stängel
erhalten, die herausragend dicht behaart sind. Die Krone ist blassgelb, die
Oberlippe ist sichelförmig gekrümmt, auf der Unterlippe besitzt er rotbraune
Flecken und Streifen.
Es wächst in Wäldern, an Waldrändern, zwischen Hochstauden und an Kais
vom Tiefland bis zur Montanstufe in ganz Slowenien. Er ist in Mittel- und
Südeuropa verbreitet und reicht im Osten in Asien bis zum Himalaja.
Satureja montana
L. subsp.
variegata
(Host) P.W. Ball - Geschecktes
Bohnenkraut
Das Geschecktes Bohnenkraut ist ein niedriger Strauch und enthält viel ätherisches Öl. Es hat einen Stängel, der im
Querschnitt fast rund und kurz behaart ist. Die Blätter sind beidseitig dicht drüsig punktiert. Die Krone ist meist rosarot.
Es ist eine der honigtragenden Bienenfutterpflanzen. Die Blüte setzt im Spätsommer und Herbst ein.
Es gedeiht im Alpengebiet in den Julischen Alpen, am westlichen Randbereich des dinarischen Gebietes, im westlichen