Makroflechten - page 52

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Cladonia coniocraea
(Flörke) Spreng.
Verbreitung:
Diese Art ist in Italien eine der häufigsten
Cladonia
-Arten. Sie wächst auf Erdboden, Totholz
und an der Basis von Bäumen und hat ihr Optimum in der gemäßigten Zone. Wenn sie keine Pyknidien
oder Apothecien aufweist, kann sie mit
C. macilenta
verwechselt werden (Reaktion K+ gelb). In Südtirol ist
sie in verschiedenen Lebensräumen anzutreffen, vor allem in subalpinen Wäldern. Sie kann aber auch in
vom Menschen geschaffenen Lebensräumen in Tallagen und in der collinen Stufe vorkommen.
Beschreibung:
Lager zweiteilig, basaler Rasen aus Grundschuppen (Primärthallus) mit aufgerichteten
Podetien. Grundschuppen oberseits grün, unterseits weißlich, oft mit Soredien bedeckt. Podetien bis 4 cm
hoch, grau-grünlich, nicht verzweigt und somit stiftförmig, Enden zugespitzt oder seltener mit sehr kleinen
Bechern, die vollständig mit mehligen Soredien bedeckt sind, außer manchmal an der Basis. Apothecien
selten, braun.
Chemie:
Podetien K-, P+ rot, mit Fumarprotocetrarsäure.
Cladonia decorticata
(Flörke) Spreng.
Verbreitung:
eine arktisch-alpin bis boreal-montane Art, selten epiphytisch, häufiger auf Mineralböden
(durchlässige Böden) und verrottendem Holz an offenen Stellen in den Silikatgebieten der Alpen. In
Südtirol wurde sie seit mehr als 50 Jahren nicht mehr verzeichnet, so dass über ihre Verbreitung und
Ökologie wenig bekannt ist.
Beschreibung:
Lager zweiteilig, basaler Rasen aus Grundschuppen
(Primärthallus) und aufgerichteten Podetien. Grundschuppen 4 mm breit, krenuliert, meist konkav, oberseits
grüngräulich oder olivgrün bis weißlich, unterseits weißlich, zur Basis hin dunkler, meist nicht sorediös
oder spärlich grobkörnig. Podetien 10-15 mm hoch, zylindrisch, ohne Becher, einfach oder wenig verzweigt
mit erweiterten, die Apothecien tragenden Spitzen; körnig-sorediös mit warziger Rinde. Die Warzen sind
verstreut und können zu kleinen Schuppen auswachsen. Apothecien meist vorhanden, dunkelbraun oder rot-
bräunlich.
Chemie:
K-, C-, KC-, P-. Enthält Perlatolsäure.
Cladonia deformis
(L.) Hoffm.
Verbreitung:
boreal-montane Art, besonders häufig auf morschem Holz und organischen Böden. Sie ist
leicht mit
Cl. sulphurina
zu verwechseln: eine klare Abgrenzung dieser beiden Arten ist oft nur mittels
Analyse der Sekundärmetaboliten möglich. In Südtirol ist sie angeblich ziemlich selten, rezente Angaben
fehlen.
Beschreibung:
Lager zweiteilig, basaler Rasen aus Grundschuppen (Primärthallus) und
aufgerichteten Podetien. Schuppen des Primärthallus 2-8 mm breit, mehr oder weniger abgerundet, oberseits
grünlich, unterseits weißlich, an der Basis braun-gelblich, meist ohne Soredien. Podetien grün-gelblich bis 5
cm hoch, ältere basale Teile orange-braun gefärbt. Becher 2-4 mm breit, Rand gezähnt oder ganzrandig.
Podetien 1/3 bis 2/3 ihrer Länge mit mehligen Soredien bedeckt. Apothecien häufig, rot.
Chemie:
K-, C-,
KC+ gelb, P-, UV-, enthält Usninsäure und Zeorin.
Cladonia digitata
(L.) Hoffm.
Verbreitung:
Art der gemäßigt-kalten bis boreal-montanen Zone. Aufgrund der großen grünen Schuppen
mit abgerundeten, fein sorediösen Rändern, ist sie auch ohne Podetien leicht erkennbar. Meist wächst sie
auf morschen Baumstümpfen, in oder oberhalb der montanen Stufe, häufig auch an der Basis von Bäumen.
In Südtirol ist sie in den montan-subalpinen Nadelwäldern allgemein verbreitet.
Beschreibung:
Lager
zweiteilig, basaler Rasen aus Grundschuppen (Primärthallus), und aufgerichteten Podetien; große Schuppen
des Primärthallus bis 1 cm breit, horizontal verteilt, häufig auch überlagert, mehr oder weniger abgerundet,
oberseits grün, unterseits weiß, gegen die Basis häufig orange gefärbt, mit mehligen Soredien an den
Rändern. Podetien, falls vorhanden, ca. 1 cm hoch (oder höher), einfach oder mit unregelmäßig geformten
Bechern, die mit mehligen Soredien bedeckt sind. Apothecien rot.
Chemie:
Podetien und Schuppen des
Primärthallus K+ gelb, P+ orange, mit Thamnolsäure.
Cladonia fimbriata
(L.) Fr.
Verbreitung:
In Italien häufig, mit weiter ökologischer Amplitude (von der Küste bis in die alpine Stufe,
auf den unterschiedlichsten Substraten). Wenn sie Podetien ausbildet, ist sie durch deren schmale
langgestielte, kelchförmige Becher leicht zu erkennen. In Südtirol ist sie nicht nur in montanen, sondern
auch in collinen Lebensräumen oder in Tallagen zu finden.
Beschreibung:
Lager zweiteilig, basaler Rasen
aus Grundschuppen (Primärthallus) und aufgerichteten Podetien. Schuppen des Primärthallus meist klein,
länglich und oft gekerbt. Podetien bis 1,5 cm hoch, bräunlich oder grau-grünlich, unverzweigt, regelmäßige,
auf langen Stielen sitzende, trompetenförmige Becher bildend, vollständig mit mehligen Soredien bedeckt.
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