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Apothecien braun.
Chemie:
Podetien K-, P+ rot. Enthält Fumarprotocetrarsäure.
Cladonia floerkeana
(Fr.) Flörke
Verbreitung:
circumboreal-montan verbreitete Art, siedelt meist auf organischen, seltener auf sandigen
Böden sowie Holz. In Italien kommt sie vor allem in den Alpenregionen vor. In Südtirol wurde sie seit mehr
als einem Jahrhundert nicht mehr nachgewiesen.
Beschreibung:
Lager zweiteilig, basaler Rasen aus
Grundschuppen (Primärthallus) und aufgerichteten Podetien. Schuppen des Primärthallus klein, unterseits
gegen die Basis manchmal orange. Podetien bis 2 cm hoch (meist kleiner), hell- bis dunkelgrau, an
exponierten Standorten mehr oder weniger bräunlich, einfach oder zu den Spitzen hin gelegentlich etwas
verzweigt, meist durchgehend berindet, ohne Becher. Die Rinde ist an den Podetien oft in kleine Schuppen
aufgelöst. Apothecien und Pyknidien rot, an den Spitzen der Podetien sitzend.
Chemie:
Thallus C-, K +
gelb (selten) oder K- (gelbe Pigmente: Reaktion K + rot), KC-, P-. Mit Barbatsäure, selten Thamnolsäure.
Cladonia macilenta
Hoffm.
Verbreitung:
gemäßigt bis boreal, am häufigsten auf Totholz in montaner Lage, manchmal auch an der
Basis von alten Bäumen. Rote Pyknidien und Apothecien sowie die Reaktion K+ gelb, lassen sie leicht von
C. coniocraea
unterscheiden, mit der sie oft vergesellschaftet ist. In Südtirol ist sie vor allem an subalpine
Wälder gebunden.
Beschreibung:
Lager zweiteilig, basaler Rasen aus Grundschuppen (Primärthallus) und
aufgerichteten Podetien. Schuppen des Primärthallus klein, sich stark überlagernd, oberseits grau-bläulich,
unterseits gegen die Basis manchmal orange. Podetien 1,5-3 cm hoch (manchmal kleiner), grau-bläulich,
zugespitzt, selten verzweigt, meist mit Soredien bedeckt. Apothecien und Pyknidien rot, an den Spitzen der
Podetien sitzend.
Chemie:
Thallus C-, KC-, K+ gelb-orange, P+ orange, UV-. Enthält Thamnol-, Barbat-,
und Didymsäure.
Cladonia parasitica
(Hoffm.) Hoffm.
Verbreitung:
Art gemäßigter Lagen, vor allem auf Baumstümpfen von Edelkastanien, seltener auf deren
Stämmen vorkommend. In Südtirol scheint sie selten zu sein und wurde z. B. im Gebiet von Tiers, in der
Nähe der Plafötsch Hütte gefunden.
Beschreibung:
Lager zweiteilig, basaler Rasen aus Grundschuppen
(Primärthallus) und aufgerichteten Podetien. Schuppen des Primärthallus bis 0,5 cm lang und 0,2-1 mm
breit, sehr zahlreich, mehr oder weniger aufsteigend, oft mit Soredien körnig bedeckt und einen dichten
Rasen bildend. Podetien sehr kurz (0,5-2 cm), oft fehlend, von unregelmäßiger Form, in der Regel wenig
verzweigt, beschuppt oder körnig.
Chemie:
Thallus C-, KC-, K + gelb, P + gelb-orange. Mit Thamnolsäure.
Cladonia pyxidata
(L.) Hoffm.
Verbreitung:
eine der häufigsten
Cladonia
-Arten in Italien mit sehr weiter ökologischer Amplitude; leicht
mit anderen Arten zu verwechseln, die auch weite, kelchförmige Becher aufweisen. Typisch für diese Art
ist die Auflösung der Rinde in flache Schollen, die sich ablösen und als vegetative Fortpflanzungseinheiten
fungieren können; nicht zu verwechseln mit Soredien, die für andere Arten (wie zum Beispiel
C.
chlorophaea
) charakteristisch sind. In Südtirol ist die Art vor allem in montanen-subalpinen Lebensräumen
häufig, kann aber auch collin oder in Tallagen gefunden werden.
Beschreibung:
Lager zweiteilig, basaler
Rasen aus Grundschuppen (Primärthallus) und aufgerichteten Podetien. Grundschuppen wenige bis sehr
zahlreich, länglich bis gerundet, mehr oder weniger aufsteigend. Podetien 0,5-1,5 (3) cm hoch, grau-
grünlich, fallweise braun, weit trompetenförmig (3-10 mm im Durchmesser), Oberfläche mit flachen
Schollen oder grobkörnig (Körner glatt berindet), in den Bechern gut erkennbar. Apothecien ziemlich
häufig, braun, meist an den Rändern der Becher.
Chemie:
Thallus K-, C-, KC-, P+ rot, UV-. Enthält
Fumarprotocetrarsäure.
Cladonia sulphurina
(Michx.) Fr.
Verbreitung:
circumboreal-subarktische Art; sie wächst auf organischen Substraten in kalten, schattigen
Lebensräumen, vor allem auf verrottendem Holz: auf Baumstümpfen und auf am Boden liegenden
Stämmen, kann aber auch auf großen Bäumen beobachtet werden. Sie ist leicht mit
Cl. deformis
zu
verwechseln; eine klare Abgrenzung dieser beiden Arten ist oft nur mittels Analyse der
Sekundärmetaboliten möglich. In Italien ist sie nur aus den Alpen bekannt. In Südtirol ist sie in subalpinen
Wäldern relativ häufig, wie z. B. im Gebiet von Obereggen.
Beschreibung:
Lager zweiteilig, basaler Rasen
aus Grundschuppen (Primärthallus) und aufgerichteten Podetien. Schuppen des Primärthallus 2-8 mm breit,
mehr oder weniger abgerundet, oberseits grünlich und unterseits weißlich, gegen die Basis oft orange.