Makroflechten - page 57

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und Holz. Möglicherweise ist sie auf die kontinentalsten Gebiete der Alpen beschränkt. In Südtirol ist sie
vermutlich auf Lärchen-Zirbenwälder beschränkt, wie z.B. im Fanes Gebiet, der Seiser Alm oder der
Melager Alm im Langtauferer Tal.
Beschreibung:
Thallus blättrig, dem Substrat angedrückt, 5-8 cm breit,
Loben 0,5-2 (-2,5) mm breit, innen hohl, manchmal schwarz berandet, mit geschwollenen Spitzen.
Oberseite grau-grünlich bis braun mit verstreuten Soralen besetzt, vor allem an älteren Thallusteilen.
Unterseite schwarz, ohne Rhizinen. Apothecien sehr selten.
Chemie:
Rinde K+ gelb, C-, KC-, P+ blassgelb,
UV-; Mark K-, C-, KC+ orange-rot, P-. Mit Atranorin, Chloratranorin und Physodsäure als wichtigste
Inhaltsstoffe.
Hypogymnia bitteri
(Lynge) Ahti
Verbreitung:
circumboreal-montan verbreitete Art; in fast allen Regionen Italiens nachgewiesen, von den
Alpen bis in die Gebirge Siziliens. Sie wächst auf saurer Rinde - vor allem von Koniferen – und Holz, viel
seltener auf Silikatgesteinen, in nicht eutrophierten Lebensräumen. In Südtirol ist sie in den subalpinen
Fichtenwäldern, Lärchen-Zirbenwäldern und in Lärchenweiden allgemein verbreitet.
Beschreibung:
Thallus blättrig, dem Substrat angedrückt, 9-12 cm breit, Loben 0,5-4 mm breit, innen hohl, manchmal
schwarz berandet und mit geschwollenen Spitzen. Oberseite grau-grünlich bis braun, runzelig - zumindest
die älteren Teile; an den Spitzen kurzer Lappen mit Kopfsoralen, manchmal mit verstreuten
flächenständigen Soralen. Unterseite schwarz, ohne Rhizinen. Apothecien sehr selten.
Chemie:
Rinde K +
gelb, C-, KC-, P + blassgelb, UV-; Mark K-, C-, KC + orange-rot, P-. Mit Atranorin, Chloratranorin und
Physodsäure als wichtigste Inhaltsstoffe.
Hypogymnia farinacea
Zopf
Verbreitung:
gemäßigt-kalt bis circumboreal-montan verbreitete Art; sie ist in ganz Italien verbreitet und
hat ihr Optimum in der montanen bis subalpinen Stufe der Alpen, manchmal ist sie auch in tieferen Lagen
zu finden (z.B. in Föhrenwäldern). Sie wächst auf saurer, nicht nährstoffreicher Rinde, häufig auch auf
Holz. In Südtirol ist sie für die subalpinen Wälder (Fichten- und Lärchen-Zirbenwälder) typisch.
Beschreibung:
Thallus blättrig, dem Substrat angedrückt, bis 5 cm breit, Loben 1-3 mm breit, innen hohl.
Oberseite grau, mit runzeliger Oberfläche und körnigen Soredien, insbesondere im Zentrum des Thallus.
Unterseite schwarz, ohne Rhizinen. Apothecien sehr selten.
Chemie:
Rinde K + gelb, P-; Mark C-, K-, KC
+ rot, P-. Mit Physodsäure und Atranorin.
Hypogymnia physodes
(L.) Nyl.
Verbreitung:
in Italien sicher die häufigste Art dieser Gattung, von den Gebieten an der Mittelmeerküste
(wo sie sehr selten ist) bis in die subalpine Stufe der Alpen verbreitet. Oft kommt sie auch in Stadtgebieten
oder in stark anthropogen beeinflussten Gebieten vor. Gut entwickelte Exemplare sind unverkennbar:
geschwollene Loben, Lippensorale, Thallusunterseite schwarz und ohne Rhizinen. In gestörten
Lebensräumen entwickeln sich oft Exemplare ohne Sorale. Diese sind durch geschwollene Loben, sowie
fehlende Rhizinen auf der Unterseite erkennbar. In Südtirol ist sie in allen Nadelwäldtypen sehr häufig.
Beschreibung:
Thallus blättrig, schwach am Substrat haftend, bis 10 cm breit, Loben 2-3 mm breit, innen
hohl und mit aufsteigenden Rändern. Oberseite grau, glatt, glänzend, mit lippenförmigen Soralen, die an
Rissen an der Unterseite der Lobenspitzen entstehen. Unterseite schwarz ohne Rhizinen. Apothecien selten.
Chemie:
Rinde K + gelb, P-; Mark C-, K-, KC + rot, P + orange und dann rot. Mit Physodsäure,
Physodalsäure und Atranorin.
Hypogymnia tubulosa
(Schaer.) Hav.
Verbreitung:
Art mit überwiegender Verbreitung in gemäßigten Klimata. Sie ist in ganz Italien verbreitet,
scheint aber in Gebieten mit Laubwäldern und eher feuchtem Klima häufiger zu sein. In Südtirol ist sie auf
Nadelbäumen in montanen-subalpinen Fichtenwäldern sowie Lärchenweiden allgemein verbreitet. Auf
Verschmutzungen reagiert sie noch empfindlicher als
H. physodes
und ist hygrophiler als diese.
Beschreibung:
Thallus blättrig, locker am Substrat haftend, bis 8 cm breit, Loben 2-3 mm breit, mit mehr
oder weniger kreisförmigem Querschnitt, innen hohl und mit aufsteigenden Rändern. Thallusoberseite grau,
mit kopfförmigen Soralen an den Lobenspitzen, Unterseite schwarz, ohne Rhizinen. Apothecien selten.
Chemie:
Rinde K+ gelb, P-; Mark C-, K-, KC+ rot, P-. Mit Physodsäure und Atranorin.
Hypogymnia vittata
(Ach.) Parrique
Verbreitung:
circumboreal-montan verbreitete Art, in Italien bisher nur in den Alpen nachgewiesen. Sie ist
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