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Evernia mesomorpha
Nyl.
Verbreitung:
boreal-montan verbreitete Art; in Italien bisher nur aus den Alpen bekannt, wo sie lokal
häufig ist, vor allem in den Lärchenwäldern nahe der Baumgrenze, wo sie oft mit
Letharia vulpina
vergesellschafet ist. In Südtirol ist sie in verschiedenen Waldtypen verbreitet, vor allem in Föhrenwäldern,
subalpinen Fichtenwäldern, Lärchenweiden und Lärchen-Zirbenwäldern.
Beschreibung:
Thallus strauchig,
halbaufrecht bis hängend, 5-10 cm lang, gelb-grünlich. Verzweigungen im Querschnitt unregelmäßig rund,
nie abgeflacht, besonders im apikalen Teil mit Isidien, an deren Abbruchstellen Soredien entstehen.
Chemie:
Rinde K-; mit Divaricat- und Usninsäure.
Evernia prunastri
(L.) Ach.
Verbreitung:
in ganz Italien sehr häufige Art, ebenso in Stadtrandbereichen und im Grünland. Gut
entwickelte Exemplare sind unverkennbar, da der Thallus auf K + leuchtend gelb reagiert, und deutlich
zweiseitig ist (oberseits grün, unterseits weiß), mit am Lobenrand zusammenfließenden Soralen. An
gestörten Standorten ist der Thallus oft klein und kann dann mit kleinen Thalli von
Ramalina fastigiata
verwechselt werden, deren Thallus K – (negativ) reagiert, nicht zweiseitig ist und keine Sorale aufweist.
Ramalina farinacea
hat auch keinen bifazialen Thallus und gut abgegrenzte (elliptische oder runde) Sorale
an den Rändern. Einige Formen von
E. prunastri
(var.
herinii
) haben eine graue statt grüne
Thallusoberseite. In Südtirol ist die Art von den subalpinen Wäldern bis in rurale montane Lebensräume
(durch Lärchenweiden charakterisiert) allgemein verbreitet.
Beschreibung:
Thallus strauchig, von
halbaufrecht bis hängend, 3-10 cm lang. Verzweigungen deutlich abgeflacht, oberseits grünlich und
unterseits weißlich, mit laminalen und randlichen Soralen.
Chemie:
Rinde K + gelb; mit Usninsäure,
Evernsäure und Atranorin.
Flavoparmelia caperata
(L.) Hale
Verbreitung:
circumboreal-montan verbreitete Art; sie ist entlang des Alpenbogens weit verbreitet,
Richtung Süden entlang des Apennins immer seltener werdend. Eine sehr typische Art der subalpinen Stufe,
wo sie an der Basis von Bäumen (v.a. Nadelbäume) oder alten Baumstümpfen (auch auf Holz) zusammen
mit
P. hyperopta
und
Vulpicida pinastri
wächst und das Parmeliopsidetum ambiguae bildet, eine
Vergesesellschaftung, die an eine längere Schneebedeckung angepasst ist. Auf besonders sauren Substraten
und v.a. auf alten Kastanienbäumen steigt sie gelegentlich in gemäßigte Lagen herab, aber immer in
Berggebieten. Der grün-gelbliche Thallus mit sehr schmalen Loben und runden Soralen macht sie leicht
erkennbar. In Südtirol ist sie in den Nadelwäldern weit verbreitet: in Föhren-, Fichten-, sowie in Lärchen-
Zirbenwäldern.
Beschreibung:
Thallus blättrig, bis 4 cm breit, dicht an das Substrat angedrückt, mit
schmalen Loben (0,5-1 mm). Oberseite grün-gelblich, Sorale kreisförmig, konvex, manchmal
zusammenfließend. Unterseite hell- bis dunkelbraun, mit gleichfarbigen Rhizinen und weißen Spitzen.
Apothecien selten.
Chemie:
Rinde K+ schwach gelb; Mark K-, C-, P-, UV+ weiß. Mit Atranorin,
Usninsäure und Divaricatsäure.
Flavoparmelia soredians
(Nyl.) Hale
Verbreitung:
Art gemäßigter Klimata, am häufigsten auf Laubbäumen unterhalb der Buchenwaldstufe. Sie
ist leicht mit
F. caperata
verwechselbar, kann aber durch die Form ihrer Sorale und Soredien und vor allem
durch die K+ rot Reaktion des Marks unterschieden werden. In Südtirol ist sie vermutlich sehr selten.
Beschreibung:
Thallus blättrig, meist gut an das Substrat angedrückt, etwa 5 cm breit, mit bis 7 mm breiten
Loben. Oberseite grün-gelblich, mit Sorale, die oft flächig fein sorediös verschmelzen; Unterseite in der
Mitte schwarz, am Rand braun, mit einfachen Rhizinen. Apothecien selten, Scheibe braun. Sporen einzellig,
farblos.
Chemie:
Rinde K-, Mark C-, K + gelb, dann rot, KC+ rot, P+ orange, UV-. Mit Usnin- und
Salazinsäure.
Flavopunctelia flaventior
(Stirt.) Hale
Verbreitung:
auf Gebiete mit kontinentalem Klima gebunden; besiedelt meist freistehende Bäume und ist
in Italien in den alpinen Trockentälern häufiger. In Südtirol ist sie vermutlich ziemlich verbreitet und wurde
rezent im Gebiet von Montiggl in Flaumeichenwäldern, im Gebiet von Bruneck in Rotföhrenwäldern, sowie
in der Nähe von St. Konstantin (Seis) im offenen Gelände gefunden.
Beschreibung:
Thallus blättrig, meist
schwach dem Substrat angedrückt, in der Regel 4-10 (13) cm breit, mit 2-6 (9) mm breiten Loben. Oberseite
von grau-gelblich bis grün-gelblich, glatt bis schwach wellig-runzelig, mit weißen Pseudocyphellen, aus