Makroflechten - page 54

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Podetien bis 5 cm hoch, gelb-gräulich oder gelb-grünlich, mit zugespitzten Enden, unverzweigt, selten mit
schmalen, längsrissigen, mehlig sorediösen Bechern. Apothecien selten, rot.
Chemie:
Thallus C-, K-, KC+
gelb, P-, UV+ weiß. Enthält Usnin- und Squamatsäure.
Collema flaccidum
(Ach.) Ach.
Verbreitung:
gemäßigt bis subboreal-montan verbreitete Art; sie besiedelt Rinden, epiphytische Moose
und Felsen in feuchten und geschützten Standorten. In Italien war sie früher sicher weiter verbreitet, aktuell
fehlt sie vermutlich in geschlossenen Ortschaften und in der Po-Ebene völlig, während sie im Alpenraum
und im Alpenvorland lokal verbreitet sein kann. In Südtirol war sie vermutlich häufiger, rezent wurde sie
nur im Gebiet um Bad Ratzes beobachtet.
Beschreibung:
Thallus blättrig, 3-6 cm breit, homöomer, hart
und zäh im trockenen Zustand, feucht stark gallertartig. Loben, 0,5-1,5 cm breit, abgerundet, nicht
gekräuselt, schwach haftend, manchmal aufsteigend. Oberseite von dunkelolivgrün bis schwarz, mit vielen
schuppigen Isidien. Apothecien meist fehlend. Photobiont
Nostoc
(Cyanobakterium).
Chemie:
Tests alle
negativ.
Collema nigrescens
(Huds.) DC.
Verbreitung:
überwiegend in gemäßigten Lagen verbreitete Art, typisch für relativ freistehende Bäume. In
Italien war sie in der Vergangenheit sicherlich häufiger, aktuell fehlt sie in den stark anthropogen
beeinflussten Gebieten im Norden, wenn sie auch in feuchten, naturnahen Lebensräumen lokal verbreitet
sein kann. In Südtirol wurde sie seit mehr als einem Jahrhundert nicht mehr verzeichnet.
Beschreibung:
Thallus blättrig, homöomer, im trockenen Zustand zäh und hart, im feuchten stark gallertartig, 2-6 cm breit
mit bis 1 cm breiten abgerundeten Loben, stark radialwulstig und gepustelt. Oberseite dunkelgrün,
dunkelbraun bis fast schwarz, in der Mitte und am Rand des Thallus manchmal mit körnigen Isidien.
Apothecien in der Regel zahlreich, einen größeren Teil des Thallus bedeckend; Sporen nadelförmig mit 5-
12 Septen. Photobiont Nostoc
Nostoc
(Cyanobakterium).
Chemie:
Tests alle negativ.
Enchylium conglomeratum
(Hoffm.) Otálora, P.M. Jørg. & Wedin
Verbreitung:
Art, die Bäume mit schwach basischer, nährstoffreicher (eutrophierter) Rinde besiedelt, wie
z.B. jene des Nussbaums. Sie hat ihr Optimum in Gesellschaften des Xanthorion parietinae. In ganz
Norditalien ist recht selten, vor allem in dicht besiedelten Gebieten. In Südtirol wurde sie seit mehr als
einem Jahrhundert nicht mehr verzeichnet.
Beschreibung:
Thallus schuppig oder ± krustig, im feuchten
Zustand stark gallertartig, abgerundete Polster von weniger als 1 cm Breite bildend, oft nabelartig am
Substrat haftend. Loben 0,5-1,5 mm breit, kurz, deutlich geschwollen, schwarz-olivgrün. Apothecien
zahlreich; Sporen schmal spindelförmig mit scharfen Spitzen mit 1 (-3) Querwänden; immer ohne
Längssepten. Photobiont
Nostoc
(Cyanobakterium).
Chemie:
Tests alle negativ.
Enchylium ligerinum
(Hy) Otálora, P.M. Jørg. & Wedin
Verbreitung:
Art gemäßigter Lagen, besiedelt die Basis von Bäumen mit basischer Rinde, vor allem
Nussbäume und Pappeln. In Italien war sie in der Vergangenheit sicher häufiger, rezent kann sie in
montanen Tälern der östlichen Voralpen lokal häufig auftreten . In Südtirol ist sie seit mehr als einem
Jahrhundert nicht mehr verzeichnet worden.
Beschreibung:
Thallus blättrig, homöomer, zäh und hart im
trockenen, stark gallertartig im feuchten Zustand, ± tief gelappt, kleine 0,5-3 cm breite Polster bildend, die
braun-schwarz oder braun-dunkel grün gefärbt, ohne Isidien. Apothecien in der Regel zahlreich; Sporen
elliptisch, mit 3-Septen. Photobiont
Nostoc
(Cyanobakterium).
Chemie:
Tests alle negativ.
Evernia divaricata
(L.) Ach.
Verbreitung:
typische ’Nebel-Flechte’, auf Wälder der Berggebiete mit hoher Nebelhäufigkeit beschränkt,
im gesamten Alpenraum verbreitet und lokal häufig. Der weiche, hängende Thallus mit flaumigem Mark,
aber ohne Soredien und Pseudocyphellen ermöglicht eine relativ leichte Unterscheidung von ähnlichen
Flechten derselben Lebensräume wie z. B. Arten der Gattung
Usnea
und
Bryoria
und
Alectoria sarmentosa
.
In Südtirol ist sie in den montan-subalpinen Fichtenwäldern wie z. B. im Vinschgau und in den Dolomiten
relativ häufig.
Beschreibung:
Thallus strauchig, hängend, reich verzweigt, 20-30 cm lang, gelb-grünlich.
Verzweigungen im Querschnitt unregelmäßig rund, nie abgeflacht, ohne Sorale und Isidien. Mark mit
typisch lockerer, flaumiger Textur. Apothecien sehr selten, mit brauner Scheibe.
Chemie:
Rinde K-; mit
Divaricat- und Usninsäure.
1...,44,45,46,47,48,49,50,51,52,53 55,56,57,58,59,60,61,62,63,64,...102
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