Makroflechten - page 56

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denen sich runde, flächenständige Sorale entwickeln, die feinsorediös flächig zusammenfließen können;
Unterseite schwarz bis dunkelbraun, zum Rand hin meist heller, mit einfachen gleichfarbigen Rhizinen, die
randlich meist fehlen. Apothecien selten, Scheibe braun. Sporen einzellig, farblos.
Chemie:
Oberrinde K +
gelblich, KC-, C-, P-; Mark C + rot, K-, KC + rot, P-. Mit Usnin-, Lecanorsäure und Atranorin.
Gabura fascicularis
(L.) P.M. Jørg.
Verbreitung:
an gemäßigte Klimata gebundene Art, die vor allem alte moosbedeckte Laubbäume besiedelt.
In Italien ist sie wahrscheinlich in weiten Teilen des Nordens ausgestorben und auf wenige Standorte an der
tyrrhenischen Seite beschränkt. In Südtirol ist sie seit mehr als einem Jahrhundert nicht mehr beobachtet
worden.
Beschreibung:
Thallus krustig oder blättrig, sehr klein, 1,5 cm breit, feucht stark gallertartige und
geschwollene kleine Polster bildend. Loben nicht immer deutlich, kurz, abgeflacht, sich überlappend,
manchmal deutlich gelappt. Oberseite von dunkel olivgrün bis braun-schwarz, oft faltig, ohne Isidien.
Apothecien oft vorhanden, klein; Sporen wurmförmig mit 9-16 Septen. Photobiont
Nostoc
(Cyanobakterium).
Chemie:
Tests alle negativ.
Heterodermia speciosa
(Wulfen) Trevis.
Verbreitung:
Art gemäßigter Lagen, typisch für montane, offene, aber sehr feuchte Wälder, in ganz Italien
verbreitet, aber sehr selten. Sie wächst auf Bäumen in offenen Wäldern, oft auf epiphytischen Moosen,
manchmal auf moosbedecktem Silikatgestein. In Südtirol ist sie sicher sehr selten und wurde seit
mindestens 50 Jahren nicht mehr verzeichnet.
Beschreibung:
Thallus blättrig, 3-8 cm breit, Loben 0,7-2
mm breit, flach, nicht aufsteigend oder höchstens mit nach aufsteigenden Rändern. Oberseite
elfenbeinfarben mit apikalen lippenförmigen Soralen an den Hauptloben; Unterseite auch berindet,
weißlich. Apothecien selten.
Chemie:
Mark C-, K+ gelb, KC+ gelb, P-. Mit Atranorin und Zeorin.
Hyperphyscia adglutinata
(Flörke) H. Mayrhofer & Poelt
Verbreitung:
in ganz Italien sehr häufige Art, vor allem unterhalb der montanen Stufe; auf freistehenden
Bäumen mit mäßig nährstoffreicher oder nährstoffreicher Rinde. Wenn sie normal entwickelt ist (d. h. wenn
die randlichen Loben deutlich erkennbar) kann sie leicht mit
Phaeophyscia orbicularis
und v.a. mit
Ph.
insignis
verwechselt werden, die beide Fleckensorale aufweisen. Sie unterscheidet sich durch ihren schwach
krustigen Thallus, ohne Rhizinen; diese sind bei
Ph. orbicularis
gut sichtbar, bei
Ph. insignis
hingegen
weniger, da deren Thallus fest an das Substrat angedrückt ist: im Zweifelsfall die Loben vorsichtig anheben
und die Unterseite mit einer Lupe genau untersuchen.
H. adglutinata
kann oft große Teile von
Baumstämmen überziehen: in dichten Populationen mit alten Thalli sind die strahlig angeordneten,
randlichen Lappen oft undeutlich, sodass die Flechte mit anderen sorediösen Krustenflechten verwechselt
werden kann. In solchen Fällen muss der Baumstamm sorgfältig nach juvenilen Individuen (fast immer
vorhanden) mit gut entwickelten randlichen Loben abgesucht werden. In Südtirol ist sie in Wäldern tieferer
Lagen allgemein verbeitet, (z. B. in Flaumeichen- und bachbegeleitenden Baumbeständen), aber auch in
Stadtzentren und intensiv landwirtschaftlich genutzten Gebieten.
Beschreibung:
Thallus schwach krustig,
meist sehr klein (weniger als 1 bis 2 cm breit), Rosetten bildend, die oft großflächig zusammenfließen
können, fest dem Substrat angedrückt, in sehr feine Lappen (0,2-0, 5 mm) zerteilt. Oberseite feucht grün-
grau und braun-grau im trockenen Zustand, mit Fleckensoralen, die im Zentrum des Thallus manchmal
zusammenfließen; Unterseite hell, ohne oder mit wenigen, sehr kurzen Rhizinen. Apothecien selten.
Chemie:
Tests alle negativ.
Hypocenomyce scalaris
(Ach.) M. Choisy
Verbreitung:
gemäßigt bis boreal-montan; sie besiedelt Bäume mit saurer Rinde, v.a. Nadelbäume und
Holz. In Südtirol ist sie in Föhrenwäldern, in Lärchenweiden und in Lärchen-Zirbenwäldern allgemein
verbreitet.
Beschreibung:
der Thallus ist aus 1,2-2 mm breiten Schuppen zusammengesetzt, die
voneinander getrennt, sich aber manchmal überlappen, mit leicht aufgerichtetem Rand und mit
lippenförmigen Soralen. Oberseite grün-gräulich, braun-olivgrün bis dunkelbraun; Unterseite weißlich,
gelblich-braun oder grünlich. Apothecien nicht sehr häufig, Scheibe schwarz mit weiß-bläulicher Bereifung;
Sporen schmal ellipsoid bis spindelförmig, einfach, farblos.
Chemie:
Rinde und Mark K-, C+ rot, KC+ rot,
P-. Mit Lecanorsäure.
Hypogymnia austerodes
(Nyl.) Räsänen
Verbreitung:
boreal-montan verbreitete Art; sie besiedelt Bäume mit saurer Rinde, vor allem Nadelbäume
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