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Friedrich August II. äußerte bei seinem Besuch den Wunsch bzw. die Erwartung, dass wir Einwohner von Kranj den
Seidelbast zu schützen wissen und dass wir auch dessen Zerstörung verhindern. Das war wahrscheinlich der erste
bewusste unutilitaristische Naturschutzgedanke in Slowenien, die königliche Blume wurde jedoch auch zum Symbol
unserer Naturschutzaktivitäten.
Daphne cneorum
L. - Flaumiger Seidelbast, Heideröschen
In Slowenien gedeihen sechs verschiedene Seidelbastarten. Durch die duftenden
Blumen zeichnet sich jedoch insbesondere der Flaumiger Seidelbast oder
Heideröschen aus. Die immergrünen Sträuchlein gedeihen an trockenen und
sonnigen Hängen, in hellen Wäldern und auf Trockenrasen.
Verstreut wächst er in der Montanstufe fast in ganz Slowenien. Relativ häufig
kommt er auf dem Gebirgszug Polhograjski Dolomitit, in Zasavje und in
Kočevsko vor. In den Alpen ist er jedoch selten, man findet ihn im Draga-Tal
unterhalb von Begunjščica und am Hang des Smolnik entlang des alten
Erzweges, der bis zur Berghütte Valvasorjev dom unterhalb des Stol führt. In
Europa ist er jedoch in den südlichen und zentralen Gebieten verbreitet.
Für diese Pflanze sind mehrere Namen erhalten geblieben. Einer der Namen ist Jožefica, den die Pflanze nach der
Blütezeit erhalten haben soll, obwohl diese am 19. März, wenn Jožef Namenstag hat, für gewöhnlich noch nicht blüht.
Der Ausdruck Šentjožefca hat ebenfalls dieselbe Bedeutung. Man nennt sie auch Kozlovec und Križovke, da sie in der
„Kreuz-“Woche am schönsten ist. In der Umgebung von Litija wird sie Sesivka genannt. Ihre getrockneten Blüten
wurden gegen Motten verwendet.
Dianthus sternbergii
Capelli subsp.
sternbergii
- Sternbergs Nelke
Die Sternbergs Nelke ist ein zartes Pflänzlein, das auf grobem, ungeschliffenem
Felsgeröll gedeiht und gerade dieser Gegensatz ist insbesondere attraktiv, da die
Nelken eine mediterrane Gattung und folglich der Widerhall des warmen
Mittelmeerraumes in unseren Bergen sind.
In Slowenien kommt die Sternbergs Nelke verstreut auf stabileren Geröllhalden,
bereits bewachsenem Felsgeröll und auf Trockenrasen in den Julischen und
Kamnik-Savinja Alpen sowie in den Karawanken vor. Im Allgemeinen ist sie
jedoch hauptsächlich in den Südostalpen und nur vereinzelt auch in den
Nördlichen Kalkalpen verbreitet. Am häufigsten findet man sie in einer
Höhenlage zwischen 1500 m und 2000 m und ausschließlich auf Kalkboden.
Dianthus sylvestris
Wulfen subsp.
tergestinus
(Rchb.) Hayek - Triester
Nelke
(
Dianthus tergestinus
)
In Slowenien gedeihen zwölf verschiedene Nelkenarten. Eine der Arten wird
Triester Nelke genannt und erhielt ihren Namen nach der Stadt Triest.
Aus der stark verzweigten Wurzel sprießen die Rosetten der linealischen,
rinnenartigen steifen Blätter. Die Stängelblattpaare wachsen in die kurze
Blattscheide. Der Stängel und die Blätter sind blaugrün. Die Blüten sind einzeln
oder in spärlich verzweigten Blütenständen, unter ihnen sind schuppenförmige
Blätter angeordnet. Die fünf Kronblätter sind milchig rosarot oder fast weiß,
selten intensiv rosarot gefärbt, im oberen Teil mit einer ganz oder
ungleichmäßig gezähnten Platte. Die Kronblätter besitzen bei Nelken nämlich
zwei Teile. Der obere Teil ist eine erweiterte Platte, der untere Teil jedoch eine
keilförmig verengte Rille.
In Slowenien ist die Triester Nelke verstreut auf Karst-Trockenwiesen und auf Felsen des submediterranen Gebietes
vom Trnovo-Wald bis Istrien sowie auf dem Gebiet von Kočevje verbreitet. Die gesamte Verbreitung der Triester Nelke
umfasst die westlichen Bereiche der Balkanhalbinsel, sie wächst hauptsächlich an den Küsten des Adriatischen Meeres
und in Bosnien und Herzegowina.
Dictamnus albus
L. - Diptam
Er erhielt den slowenischen Namen Diptam (= Manna-Esche) nach den unpaarig gefiederten Blättern, die an eine Esche
(Baum) erinnern.
Er ist bis zu einem Meter hoch. Der Stängel ist drüsenartig behaart. Die Blätter sind zusammengesetzt und unpaarig
gefiedert. Die großen symmetrischen Blüten sind zu einfachen oder zusammengesetzten Blütenständen vereint. Die
Blüten besitzen fünf Kronblätter und rosarote, seltener auch weiße Blüten mit dunkleren Adern.