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Stängel. Alle Blätter sind Grundblätter, der Stängel ist nicht beblättert. Die
Blüten sind blau.
Wie einige anderen Arten hat sich auch die Herzblättrige Kugelblume an das
Hochgebirgsleben angepasst. Mit den holzigen Stängeln „kriecht sie und windet
sich fest zum Boden, die Pflanzen wuchern breit auf Felsen und erzeugen dabei
ein dichtes spalierförmiges Netz.“ Schrieb Ciril Jeglič im ersten Führer durch
den botanischen Alpengarten Juliana im Jahr 1963 nieder.
Sie wächst auf Felsen und in Felsspalten sowie auf grasbewachsenen Hängen
vom Tiefland bis zum Hochgebirge. Sie ist in den Gebirgen von Mittel- und
Südeuropa verbreitet.
Grafia golaka
(Hacq.) Rchb. - Krainer Kerndolde
Balthasar Hacquet, Arzt, Naturwissenschaftler und Ethnologe, lebte vom Jahr
1766 bis 1787 in der Krainer Region. Er war Arzt in Idrija und später Professor
am Ljubljanaer Lyzeum. Er beschäftigte sich auch mit der Erforschung der
Pflanzenwelt, blieb jedoch im Schatten des berühmten Vorgängers Scopoli. Das
wichtigste botanische Werk von Hacquet mit dem Titel Plantae alpinae
Carniolica (Krainer Alpenpflanzen) erschien im Jahr 1782 in Wien. In diesem
beschrieb er 12 Pflanzen, die in den Krainer Alpen und in Istrien wachsen, und
die seiner Meinung nach noch neue, unbeschriebene Arten waren. Er benannte
alle Pflanzen nach den Orten, Standorten und fertigte von diesen Zeichnungen
an. Die Herbarium-Exemplare einiger Pflanzen sind in der Sammlung erhalten
geblieben, die vom Naturkundlichen Museum Sloweniens aufbewahrt wird.
Eine der neu beschriebenen Pflanzen war der ... Golak-Augenwurz (
Athamanta golaka
). Hacquet hielt fest, dass er in
den Julischen Alpen auf dem Veliki und Mali Golak und auf den anderen umliegenden Bergen wächst. Nach der
späteren Umbenennung erhielt dieses ansehnliche Doldengewächs den Gattungsnamen Grafia nach dem Ljubljanaer
Apotheker und Botaniker Žiga Graf, wobei es den Artnamen nach Golak im Trnovo-Wald beibehielt. Der Krainer
Kerndolde ist zwischen 50 und 100 cm hoch, besitzt einen kahlen, leicht gestreiften Stängel, der an der Spitze verzweigt
ist. Die Blätter sind fiederteilig, glänzend, im Umriss dreieckig. Die weißen Blüten befinden sich in der Dolde. Er ist in
den südöstlichen Alpen, in den zentralen Apenninen und im westlichen Teil der Balkanhalbinsel verbreitet, wo er bis
zum Albanischen Prokletije-Gebirge reicht. In Slowenien wächst er auf Trockenwiesen und zwischen Büschen in der
Montanstufe in den Kamnik- und Julischen Alpen, im Bergland von Polhov Gradec, auf Šmarna gora, in Innerkrain und
in der Region Kočevsko.
Gypsophila repens
L. - Kriechendes Gipskraut
Die Fachbezeichnung stammt aus dem Griechischen. Gypsos bedeutet Gips,
fileo bedeutet jedoch ich liebe. Einige Arten wachsen nämlich gerne auf
Kalkboden.
Es hat einen einfachen Stängel, der niederliegend oder aufsteigend ist. Die
Blätter sind etwas fleischig, linealisch und bläulich grün. Die Kronblätter sind
weiß oder hellrot.
Das Kriechendes Gipskraut ist eine der Pflanzen, die sich auf unbeständigem
Felsgeröll verankern und halten kann. Die Hauptwurzel reicht tief in das Geröll,
und es ist eine der Pionierpflanzen auf Felsgeröll.
Es wächst auf Felsen, Geröll und Trockenrasen in der Bergwelt in den Julischen
und Kamnik-Savinja Alpen und Karawanken. Es wird häufig auch in das Tiefland geschwemmt. Im Allgemeinen ist er
in den Pyrenäen, Apenninen, Alpen, im Jura und in den Karpaten verbreitet.
Hemerocallis lilioasphodelus
L. - Gelbe Taglilie
Die Fachbezeichnung stammt aus dem Griechischen. Hemera bedeutet Tag,
kallos jedoch Schönheit. Die einzelnen Blüten sind nur einen Tag geöffnet.
Die Gelbe Taglilie ist eine ausdauernde Pflanze, die bis zu einem Meter hoch
wird. Die Blätter sind grasgrün und linealisch. Im Blütenstand befinden sich
sechs bis neun Blüten. Die Blätter der Blütenhülle sind im unteren Teil zu einer
Röhre zusammengewachsen, anschließend frei und bilden eine Trichterblüte,
die von intensiv gelber Farbe ist und angenehm duftet.
Sie erinnert an Lilien. Von diesen unterscheidet sie sich durch den Stängel. Der
Stängel ist nämlich nicht beblättert wie bei Lilien.
Sie gedeiht in Feuchtwäldern und an sandigen Standorten an Gewässern vom
Tiefland bis zur Montanstufe in ganz Slowenien. Die Art hat ein verhältnismäßig kleines Areal in Slowenien und
Nordostitalien am Fuß der südöstlichen Kalkalpen.
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