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leicht behaarte Blätter. Die Blattspreite überwintert und aus dieser wachsen
blühende Stängel. Wie alle Wolfsmilcharten enthält auch diese Art einen
weißen Milchsaft. Sie wird auch Kolesnik genannt, da die Blattspreite an ein
Rad erinnert.
Sie wächst in Wäldern, an Kahlschlägen, auf Lichtungen und zwischen Büschen
vom Tiefland bis zur Waldgrenze in ganz Slowenien. Im Allgemeinen ist sie in
Europa und Asien verbreitet.
Galatella linosyris
(L.) Rchb.f. subsp.
linosyris
- Gold-Aster
(
Aster linosyris
)
Die Gold-Aster ist eine ausdauernde Pflanze, die zwischen 20 und 50 cm hoch
ist. Am Stängel befinden sich zahlreiche und linealische Blätter. Die Körbchen
sind in Blütenständen vereint. Sie besitzt jedoch nur Röhrenblüten, die goldgelb
sind.
In Slowenien wächst sie an trockenen Sonnenhängen, an mit Sträuchern
bestandenen Stellen und auf Waldlichtungen vom Tiefland bis zur Montanstufe
im submediterranen, voralpinen und subpannonischen Bereich. Im Allgemeinen
ist sie in Süd-, West- und Mitteleuropa, auf dem Kaukasus, in Armenien und in
Afrika in Algerien verbreitet.
Im botanischen Alpengarten Juliana blüht sie erst spät, man kann sie noch im
September oder sogar im Oktober sehen.
Genista sericea
Wulfen - Seiden-Ginster
Die Fachbezeichnung Genista ist der lateinische Name für einen der Ginster,
wobei der Name womöglich jedoch aus dem Keltischen gen stammt, was
kleiner Busch bedeutet. Nach den Ginstern wurde die englische
Herrscherfamilie von französischer Abstammung Plantagenet benannt.
Der Seiden-Ginster ist ein Halbstrauch, der am Boden holzige und stark
verzweigte Triebe besitzt. Die Blätter sind ganz, länglich und auf der Oberseite
kahl, unten jedoch seidig behaart, wonach der Ginster auch seinen Artnamen
sowohl im Lateinischen als auch im Slowenischen erhielt. Die Blüten sitzen in
den Kapseln, Schmetterlingsblüten; die Krone ist intensiv gelb, die Fahne und
das Schiffchen sind seidig behaart.
Die Art wurde vor über zweihundert Jahren von dem Naturwissenschaftler und Botaniker Franz Xaver Wulfen
beschrieben, der sowohl Mentor von Karel Zois als auch Franc Hladnik war. Er lebte einige Jahre auch im
(italienischen) Görz und in Ljubljana und erforschte die Pflanzenwelt auf unserem Boden. In der Fachbeschreibung
hielt er fest, dass er die „auf den ersten Blick wunderschöne Pflanze, die immer aus Kalkfelsspalten wächst, doch häufig
irgendwann Anfang Juni fröhlich blühend auf den Bergen zwischen den Opčine und Triest gefunden hat. Diese Zeilen
übersetzte Tone Wraber im Werk „Sto znamenitih rastlin na Slovenskem (Hundert berühmte Pflanzen im
Slowenischen)“ ins Slowenische.
In Slowenien wächst er auf Trockenwiesen und Karst-Matten und kommt am häufigsten auf Nanos vor, wobei man ihn
auch auf dem Čaven, der Vremščica, im Vorgebirge des Snežnik und in Čičarija findet. Im Allgemeinen ist er jedoch
von Nordostitalien entlang der Dinariden bis Albanien verbreitet und hat eine sog. westbalkanisch-norditalienische
Verbreitung.
Infolge der Verwachsung der Karst-Allmenden ist er bereits stark gefährdet.
Genista sylvestris
Scop. - Wald-Ginster
Im slowenischen Raum wurde eine beträchtliche Zahl neuer Pflanzenarten
gefunden und beschrieben. Bei uns haben diese ihren Geburtsort bzw.
klassischen Standort. Eine dieser Pflanzen ist der Wald-Ginster. Vom Nanos
wurde sie von I. A. Scopoli bereits im Jahr 1772 in der zweiten Ausgabe seines
Werkes Flora carniolica (Krainer Flora) beschrieben.
Der Wald-Ginster kann dornig sein. Die Seitentriebe verwandeln sich in weiche
Dornen. Die Blütenstängel verlängern sich zu verengten Blütentrauben. Alle
Teile sind niederliegend seidig behaart, der Kelch und die Frucht sind jedoch
kahl.
Er wächst auf steinigen Allmenden und an mit Sträuchern bestandenen Hängen
im submediterranen Bereich am südlichen Rand des Trnovo-Waldes, auf Nanos, Javornik und im Gebirge des Snežnik