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sowie im Kolpa-Tal. Im Allgemeinen ist er auf der Apenninen-Halbinsel und entlang des Dinarischen Gebirges von
Slowenien bis Albanien verbreitet.
Gentiana lutea
L. - Gelber Enzian
„Der Gelber Enzian wurde vom illyrischen König Gentius entdeckt; er wächst
überall, jedoch kommt der vorzüglichste aus Illyrien.“ Schrieb Plinius bereits in
der Antike nieder. Seine Heilkraft kannte folglich schon der letzte illyrische
König Gentius, nach dem die gesamte Gattung des Enzians ihren Fachnamen
erhielt.
Es herrscht eine hohe Nachfrage nach den Wurzelstöcken des Gelben Enzians
auf dem Weltmarkt der Heilpflanzen. Sie enthalten viele heilkräftige
Bitterstoffe, die Magenbeschwerden lindern.
Der Gelber Enzian ist unser größter Enzian. Auf dem Gebiet von Slowenien
gedeihen zwei Unterarten. Der Verwachsenstaubblättriger Enzian (
Gentiana
lutea
subsp.
symphyandra
) besitzt verwachsene Staubgefäße und ist im Allgemeinen auf den Karst-Bergwiesen, im
Ternowaner Wald und im südlichen Randbereich der Julischen Alpen verbreitet. Die frei-staubblättrige Unterart wird
Vardjans Enzian (
Gentiana lutea
subsp.
vardjanii
) genannt und wurde von Spodnja Komna beschrieben. Er wächst auf
Grasflächen, Weideflächen und Felsgeröll in den Julischen Alpen, selten auch in den Karawanken (Vrtača,
Begunjščica) und in den Kamnik-Savinja Alpen (unterhalb des Grintovec).
Geranium argenteum
L. - Silber-Storchschnabel
Julius Kugy hat den Botanischen Alpengarten Juliana in seinen betagten Jahren
gerne besucht. Er schrieb nieder:
„Meine schönsten Ziele liegen jedoch im oberen Teil. Das wunderschöne kleine
Beet mit dem Silber-Storchschnabel, mit der sanften Farbharmonie seiner
silberfarbenen gürtelförmigen, dünn geschnitzten Blätter und schönen,
geöffneten, zart violetten Blüten. Dort warten unsere Erinnerungen auf
hunderterlei Frieden und ruhevolle in den Gipfeln, warmen, freundlich
sonnenbeschienenen Vorgebirgen und auf den Aussichtspunkten der Julischen
Alpen verbrachte Stunden. Denn dieser silbern bewimperte „Storchschnabel“
liebt solche hohen Sitzgelegenheiten mit auf alle Seiten hin offenen Aussichten,
dort fühlt er sich gut."
Der Silber-Storchschnabel ist eine Art der Südalpen und Nördlichen Apenninen. In Slowenien ist sie aus den Bohinj-
Krn-Bergen bekannt, wo sie in silbergrauen Teppichen die Hochgebirgsrasen bedecken kann, jedoch auch auf Geröll
und in Felsspalten wächst.
Geranium macrorrhizum
L. - Felsen-Storchschnabel
Die Gattungsname stammt aus dem Griechischen. Geranos bedeutet Kranich.
Die langschnäbligen Früchte erinnern an einen Kranich. Der slowenische Name
besagt jedoch, dass diese heilkräftig sind bzw. dass diese früher in der
Volksmedizin verwendet wurden. Aufgrund der Stoffe, die sie enthalten,
wurden einige als Blutstillmittel verwendet.
Der Felsen-Storchschnabel hat im Erdboden einen festen Wurzelstock, nach
dem dieser auch den Artnamen erhalten hat. Die Grundblätter sind langstielig.
Die Blattstängel sind ungestielt und mit langen abstehenden drüsen- und
nichtdrüsenartigen Härchen bewachsen. Der Stängel und die Blütenstängel sind
mit zahlreichen ungestielten Drüsen bedeckt. Die Kronblätter sind purpurrot.
Die Blütenstängel sind nach dem Verblühen aufrecht.
Er wächst an schattigen Felshängen, auf Geröll und zwischen Büschen vom Tiefland bis zur Montanstufe. In unseren
Alpen wächst er nur in den Juliern und zwar in Posočje. Er ist auf dem Balkan, in den südlichen Alpen und Apenninen
verbreitet.
Globularia cordifolia
L. - Herzblättrige Kugelblume
Die Fachbezeichnung stammt aus dem Lateinischen.
Globulus
bedeutet kleiner Ball. Der Blütenstand erinnert an eine
Kugel! Einen ähnlichen Ursprung hat auch einer der slowenischen Volksnamen – Knöpfchen oder sogar Knöpfchen
Marias.
In Slowenien gedeihen drei Kugelblumenarten. Die Herzblättrige Kugelblume ist ein Halbstrauch mit kriechendem
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